Ehe
sich Isaac LeMay (Sam Worthington) im späten 19. Jahrhundert
der Armee anschloss, um gegen den Indianerstamm der Cheyenne in den
Krieg zu ziehen, genoss er ein zügelloses Leben. Bei seinen Eskapaden
zeugte er viele Kinder mit unterschiedlichsten Prostituierten im ganzen
Land. Für seine schrecklichen Taten an den amerikanischen Ureinwohnern,
wird er vom Häuptling der Cheyenne mit einem dunklen Fluch belegt,
der ihm den frühzeitigen Tod durch die Hand eines seiner Nachkommen
prophezeit. Getrieben von der Angst macht er sich auf einen blutigen
Feldzug, um seine unehelichen Söhne und Töchter kaltblütig
zu ermorden. Als die Nachricht über die bevorstehende Ankunft
seines mörderischen Vaters den skrupellosen Räuber Cal (Colson
Baker aka Machine Gun Kelly) erreicht, bereitet sich dieser auf den
finalen Kampf um Leben und Tod vor, während der Gesetzeshüter
Solomon (Thomas Jane) einer Spur aus Leichen folgt, um die beiden
zur Strecke zu bringen, ehe sich der straubige Boden noch weiter rot
färbt…
„THE LAST SON“ von Regisseur Tim
Sutton („Dark Night“) ist ein reduziertes Westerndrama
und eine beeindruckende Reise in die Abgründe der menschlichen
Seele. Obwohl der Spielfilm ohne wichtigen Sympathieträger auskommt,
kann er dramaturgisch überzeugen. Der Film tut weh und entführt
in eine düstere Welt. Die winterliche Landschaft korrespondiert
dabei mit den unterkühlten Seelenzuständen der Beteiligten.
Inszenatorisch entzieht sich „THE LAST SON“ bekannten
Genremustern. Vielmehr ist der Film eine dunkle, fast schon archaische
Erzählung, unterteilt in fünf Kapitel, genannt Strophen.
Die Musik unterstützt die düstere Grundhaltung. Großartig
agiert Sam Worthington in der Hauptrolle. Mit wenigen Blicken und
Gesten entwickelt er eine ausdrucksstarke Präsenz.