Am
13. Juni hat sich mit der Veröffentlichung von "Piano
Cosmos" des Duos QUEENZ OF PIANO ein neues Kapitel in der jüngeren
Musikgeschichte aufgeschlagen. Jennifer Rüth und Pauline Gropp
präsentieren ein Album, das nicht nur durch seine musikalische
Virtuosität besticht, sondern auch aus einer feministischen
Perspektive als triumphale Deklaration weiblicher künstlerischer
Autonomie und Innovationskraft gelesen werden muss. In einem Terrain,
das historisch von patriarchalen Strukturen und männlichen
Geniekulten geprägt war, erklimmen die QUEENZ OF PIANO mit
"Piano Cosmos" eine neue Umlaufbahn, die die Grenzen von
Genre und Geschlechterrollen transzendiert.
Das
Markenzeichen von QUEENZ OF PIANO ist die kühne Fusion von Klassik,
Pop und elektronischen Elementen. Auf "Piano Cosmos" wird
diese klangliche Entgrenzung zu einem metaphorischen Akt des Widerstands
gegen die oft rigiden Klassifizierungen, die der Musikwelt –
und insbesondere der klassischen Musik – von männlich dominierten
Institutionen auferlegt wurden. Indem sie Bach und Satie nahtlos mit
Lady Gaga und Ed Sheeran verbinden, demonstrieren Rüth und Gropp,
dass künstlerische Exzellenz keine Schranken kennt und dass wahre
Innovation im Bruch mit Konventionen liegt. Diese musikalische Synthese
ist ein Plädoyer für Freiheit und Offenheit, das die engen
Korsette traditioneller Hörgewohnheiten sprengt und somit auch
eine Befreiung von überholten Denkmustern darstellt. Ihr Spiel
ist ein Beweis dafür, dass kreative Kraft und technisches Können
jenseits von Geschlechterkategorien existieren und ihre Gültigkeit
beanspruchen. Die technische Brillanz und die expressive Tiefe, mit
der die beiden Pianistinnen ihre Instrumente beherrschen, sind schlichtweg
atemberaubend. "Piano Cosmos" zeugt von einer Virtuosität,
die nicht nur beeindruckt, sondern auch berührt. Jede Note ist
präzise gesetzt, jeder Akkord zeugt von einer tiefen musikalischen
Intelligenz. Doch es ist nicht nur das handwerkliche Können,
das fasziniert, sondern die emotionale Resonanz, die sie erzeugen.
Ihr
Spiel ist mal kraftvoll und mitreißend, mal zart und introspektiv.
Dies ist eine Stärke, die sich aus dem Inneren speist und die
traditionellen Vorstellungen von "weiblicher" oder "männlicher"
Musikalität auflöst. Sie zeigen, dass künstlerische
Macht in der Beherrschung des Ausdrucks liegt, nicht in der Anpassung
an externe Erwartungen. Das Duo-Format selbst birgt eine tief feministische
Dimension. Im Gegensatz zur oft glorifizierten
Figur des einsamen, männlichen Genies, das seine Kunst in Isolation
schafft, zelebrieren die QUEENZ OF PIANO die Kraft der Kollaboration.
Jennifer Rüth und Pauline Gropp agieren nicht als Konkurrentinnen,
sondern als symbiotische Einheit, deren gemeinsame Vision und gegenseitige
Unterstützung das Fundament ihrer Kunst bilden. Ihre Performance
ist ein Ausdruck geteilter Schaffenskraft, die die individuelle Brillanz
potenziert. Diese Art der Partnerschaft, die auf Gleichberechtigung
und dem gemeinsamen Streben nach künstlerischer Vollendung basiert,
dient als inspirierendes Modell für weibliche Zusammenarbeit
in allen Bereichen des Lebens. Sie verkörpern die These, dass
Stärke nicht in Hierarchie, sondern in harmonischer Synergie
liegt. Der Titel "Piano Cosmos" ist dabei mehr als nur eine
poetische Metapher; er ist ein Manifest. Er verweist auf die unendlichen
Möglichkeiten der Musik und die Fähigkeit der Künstlerinnen,
über irdische Beschränkungen – sei es Genre, Erwartung
oder Geschlecht – hinauszuwachsen. Das Album schafft einen weiten,
offenen Klangraum, in dem sich klassische Strukturen und moderne Rhythmen
frei entfalten können. Es ist ein Aufruf, starre Kategorien zu
überwinden und Musik in ihrer reinsten, grenzenlosesten Form
zu erleben.
QUEENZ OF
PIANO - Piano Cosmos
Edel Kultur (Edel) | 13.06.2025