DVD
& BLU-RAY | 02.10.2025
NCIS:
Los Angeles - Staffel 14
Ein würdiger Abschied von Amerikas Westküstenlegende
Mit
der 14. Staffel verabschiedet sich „NCIS: Los Angeles“
nach über einem Jahrzehnt aus der Serienlandschaft – würdevoll,
klug und voller Herz. Die Heimkino-Veröffentlichung lädt
zum Wiedersehen mit einem Team ein, das Action, Loyalität und
Menschlichkeit in einzigartiger Weise verband. Ein Finale, das zeigt,
warum diese Serie längst mehr war als bloß ein Spin-off.
©
2022 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.
Wenn
eine Serie über mehr als ein Jahrzehnt hinweg ihren festen Platz
im Fernsehuniversum behauptet, dann nicht nur durch ihre Fälle,
sondern durch ihre Figuren, ihre Haltung und ihr Gespür für
den Wandel der Zeit. Mit der 14. und finalen Staffel von „NCIS:
Los Angeles“, die nun für das Heimkino erschienen ist,
endet eine Ära, die das Procedural-Genre nachhaltig geprägt
hat. Die Serie, ein Spin-off des Mutterformats „NCIS“,
begann 2009 als experimentelle Auslagerung an die Westküste –
und entwickelte sich zu einem eigenständigen, unverwechselbaren
Werk über Loyalität, Identität und die moralischen
Grauzonen im Dienst des Staates. Vierzehn Staffeln lang erzählte
„NCIS: Los Angeles“ von einer eingeschworenen Einheit,
deren Spezialgebiet die gefährlichsten Missionen im Schatten
der amerikanischen Sicherheitsarchitektur waren. Unter der Leitung
von G. Callen (Chris O’Donnell) und Sam Hanna (LL Cool J) verband
die Serie klassische Ermittlungsarbeit mit Elementen des Spionagethrillers
und der Actionserie. Wo „NCIS“ oft in der Tradition des
Kriminaldramas stand, war der kalifornische Ableger dynamischer, urbaner,
filmischer – ein Produkt seiner Stadt und zugleich eine Hommage
an sie. Los Angeles war hier nicht nur Kulisse, sondern Charakter:
ein Schmelztiegel aus Sonne und Schatten, in dem politische Intrigen,
persönliche Tragödien und internationale Konflikte aufeinanderprallten.
Die
finale Staffel knüpft nahtlos an diese Tradition an – und
führt sie zugleich zu einem melancholischen Abschluss. Statt
eines Spektakels des Abschieds bietet sie eine leise, in sich ruhende
Reflexion auf das, was „NCIS: Los Angeles“ immer ausgezeichnet
hat: das Team als moralisches und emotionales Zentrum. Callen, der
über Jahre hinweg auf der Suche nach seiner Identität war,
findet in den letzten Episoden eine Form der Ruhe, die weniger durch
äußeren Triumph als durch innere Versöhnung bestimmt
ist. Sam Hanna, die unerschütterliche Säule der Serie, verkörpert
dabei weiterhin das ethische Rückgrat der Einheit – ein
Mann, der die Härte seiner Welt mit einer tiefen Menschlichkeit
kontert. Auch die Nebenfiguren, über die Jahre hinweg vielfach
ausgetauscht und erweitert, erfahren ihren verdienten Abschluss. Fatima
Namazi (Medalion Rahimi) und Devin Rountree (Caleb Castille) repräsentieren
eine neue Generation, die in der Realität der digitalisierten
Geheimdienstarbeit angekommen ist – und die Serie nutzt sie
klug, um das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne
zu verhandeln. Deeks (Eric Christian Olsen) und Kensi (Daniela Ruah)
hingegen bleiben das emotionale Herzstück, ihr privates Glück
eine stille Gegenstimme zur oft brutalen Logik ihrer Arbeit.
©
2022 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.
Formal bleibt die Serie in ihrer letzten Staffel ihrem bewährten
Konzept treu: rasante Szenenwechsel, eine dichte Montage, temporeiche
Dialoge. Doch in der Bildsprache ist ein subtiler Wandel spürbar.
Kameramann Victor Hammer inszeniert Los Angeles weniger als glitzernde
Metropole, sondern als Stadt der Widersprüche – zwischen
Dürre und Meer, Luxus und Verwahrlosung, Pflicht und Freiheit.
Es ist, als würde die Serie, nun da sie zu Ende geht, den Blick
noch einmal vertiefen: auf die Risse im System, auf die Menschen hinter
den Ermittlern. Rückblickend lässt sich „NCIS: Los
Angeles“ als Paradebeispiel für die Evolution des amerikanischen
Network-Formats lesen. Über 14 Staffeln hinweg gelang es den
Produzenten, die Serie zwischen Routine und Innovation zu balancieren.
Während andere Formate nach wenigen Jahren in Selbstwiederholung
erstarrten, fand „NCIS: Los Angeles“ immer wieder neue
Erzählweisen – sei es durch geopolitische Bezüge,
neue technische Themenfelder oder fein austarierte Charakterentwicklungen.
Das Erfolgsgeheimnis lag in der Mischung aus militärischer Präzision
und menschlicher Wärme: Die Figuren handelten in Extremsituationen,
blieben dabei aber zutiefst verletzlich.
Gerade
im Vergleich zu den Schwesterformaten „NCIS“ und „NCIS:
Hawai‘i“ besaß „NCIS: Los Angeles“ eine
filmischere Handschrift. Schon früh setzte die Serie auf spektakuläre
Schauwerte – Verfolgungsjagden über die Häuserschluchten
von Downtown, Tauchgänge im Hafen von Long Beach, Einsätze
in der Mojave-Wüste. Doch ihre Stärke lag nie allein im
Actionmoment, sondern im Stillstand danach – in den kurzen Blicken,
in denen Schuld, Verantwortung und Angst sichtbar wurden. Die finale
Staffel fasst all dies noch einmal zusammen: Sie ist ein Epitaph in
Serienform, ein Dank an die Figuren, die uns durch mehr als 300 Episoden
begleitet haben. Dass der Abschied nicht laut, sondern leise erfolgt,
ist bezeichnend – „NCIS: Los Angeles“ endet, wie
es lebte: mit Disziplin, Integrität und einem Hauch kalifornischer
Melancholie.
NCIS:
Los Angeles - Staffel 14
VÖ:
11.09.24: DVD | FSK 16
C: Shane Brennan | D: Chris O'Donnell, LL Cool J, Daniela Ruah
USA 2025 | Paramount Pictures
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