Die
Agenten Kyrah und Issac waren die Anführer einer multinationalen
Spezialeinheit namens Shadow Force – sie brachen aber die strengen
Regeln der Organisation, als sie sich ineinander verliebten. Um ihren
gemeinsamen Sohn vor der Vergeltung der ehemaligen Mitkämpfer
und ihrem rachsüchtigen Boss zu schützen, gehen sie in den
Untergrund.
Mit
der Veröffentlichung für das Heimkino am 22. August tritt
Joe Carnahans Action-Thriller „Shadow Force - Die letzte Mission“
in den Blickpunkt. Der Film, der das starbesetzte Duo Omar Sy und
Kerry Washington in den Mittelpunkt stellt, verspricht eine packende
Jagd, in der die Grenzen zwischen Loyalität und Verrat verschwimmen.
Während die Grundidee und die Darsteller ein hohes Potenzial
andeuten, offenbart der Film bei genauerer Betrachtung eine ambivalente
Natur. Er ist ein Werk, das durch seine ambitionierten Ideen besticht,
jedoch in der Umsetzung nicht immer die Meisterschaft erreicht, die
man sich erhofft hätte. Im Kern hat „Shadow Force“
eine interessante Prämisse: Ein einstiges Elite-Agenten-Paar,
Isaac (Omar Sy) und Kyrah (Kerry Washington), bricht die Regeln seiner
Organisation, um eine Familie zu gründen. Ihre Vergangenheit
holt sie jedoch mit voller Wucht ein, als sie zum Ziel ihrer ehemaligen
Kollegen werden. Diese Mischung aus actiongeladener Flucht und emotionalem
Familiendrama ist eine ansprechende Genre-Synthese. Die Chemie zwischen
Omar Sy und Kerry Washington, die das Herz der Geschichte bilden,
ist spürbar und trägt die emotionalen Momente des Films.
Insbesondere Omar Sy verleiht seiner Figur eine Mischung aus Verletzlichkeit
und unbeugsamer Entschlossenheit, die ihm das notwendige Gewicht verleiht,
um das Publikum an seine Seite zu ziehen. Die Regie von Joe Carnahan,
der für seine dynamischen und oft exzentrischen Actionfilme bekannt
ist, zeigt auch hier Momente der Brillanz. Einige der Verfolgungsjagden
und Schießereien sind mit einer rohen Energie inszeniert, die
das Adrenalin des Genres einfängt. Besonders hervorzuheben ist
eine Szene, in der die Action in dichtem Nebel stattfindet und die
optische Unklarheit die Spannung der Protagonisten auf den Zuschauer
überträgt. Der visuelle Stil des Films ist in seinen besten
Momenten ebenso wirkungsvoll wie die emotionale Prämisse. Doch
leider gelingt es „Shadow Force“ nicht immer, das hohe
Niveau seiner anfänglichen Versprechen zu halten.
Die
größte Schwäche des Films liegt in seinem Drehbuch.
Die Dialoge wirken stellenweise generisch und vermögen es nicht,
die Tiefe der Figuren vollends zu entfalten. Die Handlung selbst ist
mitunter konfus und leidet unter Logikfehlern, die die Glaubwürdigkeit
der Mission und der Bedrohung schmälern. Dies führt dazu,
dass die Spannung, die in den besten Szenen so meisterhaft aufgebaut
wird, immer wieder durch narrative Schwachstellen untergraben wird.
Die talentierte Besetzung, zu der auch Mark Strong in einer typischen
Schurkenrolle und die Oscar-Preisträgerin Da'Vine Joy Randolph
gehören, wird leider nicht durchweg optimal genutzt. Während
die Hauptdarsteller ihre Rollen mit Hingabe ausfüllen, bleiben
einige der Nebenfiguren blass und dienen lediglich als Stichwortgeber
für die Handlung. Dies ist ein bedauerliches Versäumnis,
da das Ensemble das Potenzial gehabt hätte, dem Film eine noch
größere emotionale und erzählerische Dichte zu verleihen.
Die Balance zwischen packender Action und dem emotionalen Kern der
Geschichte gerät zuweilen ins Wanken. „Shadow Force - Die
letzte Mission“ ist letztlich kein totaler Reinfall, sondern
ein Film der verpassten Chancen. Er besitzt eine kraftvolle Prämisse,
überzeugende Hauptdarsteller und gelegentliche Momente filmischer
Brillanz, die sein großes Potenzial aufblitzen lassen. Doch
die Schwächen im Drehbuch und eine inkonsequente Inszenierung
verhindern, dass er sich als ein unvergessliches Werk etabliert. Es
ist ein Film, der unterhält, aber nicht nachhaltig fesselt. Die
Veröffentlichung für das Heimkino am 22. August bietet eine
gute Gelegenheit, diesen ambivalenten Action-Thriller in Ruhe zu sichten
und selbst zu beurteilen, ob die Stärken die Schwächen überwiegen.
„Shadow Force“ mag nicht die "letzte Mission"
für das Genre sein, aber er ist ein interessantes, wenn auch
fehlerhaftes, Beispiel für die Herausforderungen, die sich bei
der Verbindung von Action und Drama ergeben.
SHADOW FORCE - DIE LETZTE MISSION
ET:
22.08.25: DVD, Blu-ray & online | FSK 16
R: Joe Carnahan | D: Kerry Washington, Omar Sy, Mark Strong
USA 2025 | LEONINE