FILME | SERIEN | MUSIK | BÜCHER | PANORAMA | INTERVIEWS


KINO | 18.09.2025

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 4

Ab dem 25. September lädt "Die Schule der magischen Tiere" wieder ins Kino ein. Zwischen neuen Figuren, bekannten Erfolgsformeln und magischen Gefährten beweist die Reihe, warum sie zu den großen Konstanten des deutschen Familienfilms geworden ist. Ein Film, der Charme und Kontinuität vereint.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2024 Kordes & Kordes Film Süd

Am 25. September startet mit „Die Schule der magischen Tiere 4“ die nächste Fortsetzung einer der erfolgreichsten deutschen Kinderfilmreihen der Gegenwart. Basierend auf den beliebten Büchern von Margit Auer, die mit bislang 15 Bänden und mehreren Spin-offs ein junges Publikum in den Bann gezogen haben, entfaltet auch die vierte Leinwandadaption jene Mischung aus Fantasie, Freundschaft und Alltagskonflikten, die das Franchise so populär gemacht hat. Dabei setzt der Film erneut auf die bekannte Erfolgsformel: sprechende Tiere, jugendliche Helden im Zwiespalt und eine Wintersteinschule, die mehr ist als nur ein Handlungsort – sie ist eine Projektionsfläche für Wünsche, Ängste und die kleinen Dramen des Aufwachsens. Die Geschichte verknüpft verschiedene Erzählstränge, die von persönlichen Entwicklungsprozessen bis hin zu kollektiven Krisen reichen. Ida (Emilia Maier) und ihre Klassenkameraden begrüßen mit Miriam (Tomomi Themann) eine neue Schülerin, die durch den frechen Koboldmaki Fitzgeraldo (gesprochen von Daniel Zillmann) ein magisches Tier erhält. Ihr Außenseiterstatus, kombiniert mit einem ausgeprägten Parcour-Talent, schafft Identifikationspotenzial, wird aber dramaturgisch zu wenig vertieft. Parallel entfaltet sich eine leise Romanze zwischen Max (Thilo Fridolin Matthes) und Leonie (Purnima Grätz), die von musikalischen Gesten getragen wird, jedoch dramaturgisch nicht das Gewicht erhält, das ihr versprochen schien. Schließlich droht der Wintersteinschule selbst der finanzielle Ruin, was den Rahmen für ein kollektives Ringen um Zusammenhalt bildet. Visuell bleibt die Reihe ihrem Stil treu: warme Farben, sonnengetränkte Bilder, eine Atmosphäre, die Geborgenheit ausstrahlt. Dass mit Bernhard Jasper und Maggie Peren ein neues Regieduo die Arbeit von Sven Unterwaldt fortsetzt, fällt kaum auf – Jasper war bereits als Kameramann für die Ästhetik verantwortlich. Peren bringt indes als Autorin mehr Sensibilität in die Figurenzeichnung von Miriam und deren Konflikt mit einer Gruppe männlicher Mitschüler. Dennoch bleiben viele Charaktere im Bereich der Vereinfachung: Freundschaft ist gut, Mobbing ist schlecht – klare Botschaften, die kindgerecht sind, aber kaum über die Oberfläche hinausreichen. „Die Schule der magischen Tiere 4“ ist kein Meilenstein der Reihe, aber eine solide, charmant inszenierte Fortsetzung, die ihre Fans zufriedenstellen wird. Sie bekräftigt den Stellenwert dieser Filmreihe im deutschen Familienkino, indem sie Kontinuität und leichte Variation verbindet.


© 2024 Kordes & Kordes Film Süd

Das "Die Schule der magischen Tiere" - ABC

A – Autorenwelten: Die Buchreihe von Margit Auer umfasst inzwischen 15 Hauptbände sowie zwei Spin-off-Serien. Ihr Erfolgsrezept: eine Schule voller Magie, die zugleich Spiegel kindlicher Alltagserfahrungen bleibt.

B – Box-Office-Hit: Die bisherigen drei Filme gehören zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen der letzten Jahre. Jeder Teil übertraf den Vorgänger – ein seltenes Phänomen im heimischen Kino.

C – Casting und Charaktere: Von Ida über Jo bis hin zu den vielen Nebenfiguren hat sich ein Ensemble etabliert, das Sympathieträger über Generationen hinweg geworden ist. Neu in Teil 4 ist Miriam, die als Parcour-Außenseiterin das Themenfeld Selbstbehauptung bereichert.

D – Die Magischen Tiere: Sie sind Herz und Seele des Franchises. Vom Fuchs Rabbat bis zum Koboldmaki Fitzgeraldo spiegeln sie die Bedürfnisse und Schwächen ihrer Partner – und sind doch eigenständige Figuren mit Humor und Charme.

E – Effekte: Mit jedem Teil hat die Reihe ihre technischen Standards gesteigert. In Teil 4 beeindrucken die Animationen erneut durch Detailreichtum, ohne den Charme handwerklicher Verspieltheit zu verlieren.

F – Finale Frage: Wie lange trägt das Konzept noch? Auch wenn Teil 4 nicht die narrative Dichte von Teil 3 erreicht, bleibt die Reihe lebendig – und zeigt, dass Kinderkino auch jenseits globaler Franchises in Deutschland eine Erfolgsgeschichte schreiben kann.


FAZIT

"Die Schule der magischen Tiere 4" ist eine Fortsetzung, die ihre Stärken im Vertrauten hat und im Neuen punktuelle Akzente setzt. Sie mag weniger prägnant sein als ihre Vorgänger, aber sie beweist, dass die Wintersteinschule weiterhin ein sicherer Ort für Fantasie, Identifikation und gemeinschaftliches Kinoerlebnis bleibt.


DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 4

Start: 25.09.25 | FSK 0
R: Bernhard Jasper, Maggie Peren | D: Animationsfilm
Deutschland 2025 | Leonine


 


AGB | IMPRESSUM