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DISNEY+ | 20.08.2025

Sommer, Sonne, Streaming
Disney+ bringt die Magie in die Ferien

Der Sommer ist da und damit auch Zeit für Eis, Urlaub, Freibad und ganz viel Familienzeit neben der Action des Sommers. Für entspannte Stunden auf der Couch, unterwegs im Auto oder bei schlechtem Wetter sorgt Disney+ mit der passenden Unterhaltung – nämlich mit vielen Highlights für Groß und Klein.

Als Disney im Jahr 2019 mit Disney+ auf den Streamingmarkt trat, war dies mehr als eine schlichte Erweiterung des Geschäftsmodells. Es handelte sich um einen tektonischen Medienumbruch: Ein Konzern, der seit bald einem Jahrhundert das visuelle Gedächtnis der Moderne prägt, sicherte sich nun auch die digitale Schaltzentrale der Gegenwart. Disney+ ist nicht bloß eine Plattform unter vielen – es ist der Versuch, eine gesamte Kulturgeschichte zu archivieren, zu bündeln und zugleich mit neuen Mythen fortzuschreiben. Die Bedeutung von Disney+ erschließt sich nicht nur durch seine Inhalte, sondern vor allem durch das, was es kulturell repräsentiert. Disneys Filmarchiv ist kein bloßes Repertoire von Klassikern, sondern eine „Enzyklopädie der Kindheit“ – universell rezipiert, kollektiv erinnert. Mit Disney+ wird dieses Gedächtnis neu formatiert: Das Märchenhafte, das zuvor in der Kinoerfahrung oder auf VHS/DVD als besonderes Ritual verankert war, wird zum jederzeit abrufbaren Bestand. Damit verschiebt sich auch das Verhältnis von Film und Erinnerung. Vergangenheit verliert ihre Endgültigkeit; sie wird in eine permanente Gegenwart überführt, in der alles jederzeit wieder erlebbar ist. Disney+ ist somit nicht nur Streamingdienst, sondern kulturelles Archivsystem, das Erinnerungen konserviert und zugleich neu inszeniert.

Was Disney+ jedoch von anderen Plattformen unterscheidet, ist die konsequente Serialisierung von Markenuniversen. Mit „The Mandalorian“, „WandaVision“ oder „Loki“ hat die Plattform ein Modell geschaffen, das die Grenzen des klassischen Films auflöst. Die Logik ist transmedial: Jede Serie, jeder Film, jede Spin-off-Episode fügt sich in ein übergeordnetes Narrativ ein. Diese Kulturtechnik, die man als „Mythopoetik des Franchises“ bezeichnen könnte, hat tiefgreifende Folgen. Popkultur wird nicht länger episodisch, sondern holistisch erlebt: als fortlaufendes Geflecht, das ständig erweitert, ergänzt und variiert wird. Disney+ macht damit den Schritt von der Erzählung zum universellen Mythos, der globale Reichweite hat. Doch gerade diese mythische Überfülle birgt Risiken. Während Fans anfangs begeistert die immer neuen Spin-offs konsumierten, zeichnet sich zunehmend eine Sättigungskrise ab. Marvels ununterbrochene Film- und Serienproduktion hat gezeigt, dass die Begeisterung an eine Grenze stoßen kann, wenn Quantität die narrative Dichte überlagert. Disney+ steht damit vor einem Balanceakt: Der Mythos muss genährt, darf aber nicht überdehnt werden.

Eine weitere Dimension ist die globale Reichweite. Disney+ operiert als transnationales Medium, das in unterschiedlichsten kulturellen Kontexten rezipiert wird. Hier zeigen sich die Spannungen zwischen US-amerikanischen Erzähltraditionen und den Ansprüchen einer diversifizierten Weltöffentlichkeit. Einerseits wirkt Disney+ als Exporteur westlicher Narrative, andererseits wächst der Druck, Diversität, kulturelle Repräsentation und gesellschaftliche Sensibilität stärker zu berücksichtigen. Serien wie „Ms. Marvel“ oder Produktionen mit explizit weiblichen und nicht-weißen Hauptfiguren markieren den Versuch, auf diese Debatten zu reagieren. Doch die Frage bleibt: Handelt es sich hierbei um genuine Pluralisierung oder um strategische Inklusion, die primär der Markterweiterung dient? Disney+ steht exemplarisch für den Widerspruch zwischen kultureller Repräsentationspolitik und ökonomischer Interessenmaximierung. Popkultur wird hier zugleich politisch und kommerziell instrumentalisiert.

Über Disney+ hinaus lässt sich das Streaming als neue Medienordnung begreifen. Während das klassische Fernsehen lineare Programme bereitstellte, erzeugt Streaming eine On-Demand-Kultur, in der das Publikum selbst zum Kurator seiner Inhalte wird – zumindest scheinbar. In Wahrheit aber steuern Algorithmen Sichtbarkeit, Auswahl und Nutzerbindung. Disney+ setzt dabei weniger auf algorithmische Überraschungen (wie Netflix) als vielmehr auf Markenbindung: Der Nutzer wird nicht durch algorithmische Empfehlungen, sondern durch vertraute Figuren und Erzählwelten gebunden. Es ist die Macht der Nostalgie, die hier zur ökonomischen Ressource wird. Die Zukunft des Streamings lässt sich in einem Spannungsfeld verorten. Einerseits deutet vieles auf eine Konzentration der Kräfte: Wenige globale Giganten – Disney, Netflix, Amazon, vielleicht Apple – werden den Markt dominieren. Diese Unternehmen verschmelzen Inhalte, Distribution und technische Infrastruktur zu geschlossenen Ökosystemen. Für das Publikum bedeutet dies Komfort, aber auch Abhängigkeit und kulturelle Einseitigkeit. Andererseits zeichnet sich ein Gegenmodell ab: die Nischenplattformen. Spezialisierte Anbieter – etwa für Arthouse-Filme, Dokumentationen oder bestimmte Subkulturen – könnten als Gegenbewegung zu den globalen Generalisten an Bedeutung gewinnen. Die Zukunft des Streamings ist also nicht uniform, sondern polarisiert: zwischen monopolistischer Zentralisierung und pluraler Fragmentierung.

Für Disney+ wird die Herausforderung darin bestehen, beide Rollen zugleich auszufüllen: das Museum der Popkultur, in dem das Erbe von Mickey Mouse, den Disney-Prinzessinnen oder „Star Wars“ gepflegt wird, und das Labor neuer Erzählungen, in dem zeitgenössische Themen ihren Ausdruck finden. Nur wenn die Plattform es schafft, Nostalgie und Innovation in ein fruchtbares Spannungsverhältnis zu bringen, wird sie ihre kulturelle Vormachtstellung behaupten. Die popkulturelle Bedeutung von Disney+ liegt also nicht allein in seinem Archiv oder seinen Franchises, sondern in seiner Funktion als Projektionsfläche für gesellschaftliche Wünsche, Ängste und Utopien. Es ist ein Medium, das gleichermaßen zur Unterhaltung wie zur Identitätsstiftung dient. Ob es die Zukunft des Streamings prägen wird, hängt davon ab, ob es gelingt, die eigenen Mythen zu erneuern, ohne sie zu überdehnen – und ob es Antworten auf die drängenden Fragen einer pluralen, globalisierten Öffentlichkeit findet. So erweist sich Disney+ als mehr als nur eine Plattform: Es ist ein Knotenpunkt im Netzwerk der Weltkultur, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Popkultur auf engstem Raum begegnen.


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Wenn man sich das aktuelle Programmangebot von Disney+ anschaut, findet man neben zahlreichen zeitlosen Disney Klassikern und Pixar Perlen einige aufregende und brandneue Abenteuer, die es zu entdecken gilt und die wir nachdrücklich empfehlen:

THE TWISTED TALE OF AMANDA KNOX
The Twisted Tale of Amanda Knox“ (OT) stammt von 20th Television in Zusammenarbeit mit The Littlefield Company. KJ Steinberg („This Is Us – Das ist Leben“) ist Schöpferin und ausführende Produzentin der Serie. Zu den weiteren ausführenden Produzenten zählen Warren Littlefield, Lisa Harrison, Ann Johnson und Graham Littlefield (The Littlefield Company); Monica Lewinsky (Alt Ending Productions); Amanda Knox & Chris Robinson (Knox Robinson Productions); sowie Michael Uppendahl, der zudem Regie führt.

ALIEN: EARTH
Als ein mysteriöses Raumschiff auf der Erde bruchlandet, machen eine junge Frau und eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Soldaten in der Sci-Fi-Horrorserie „Alien: Earth“ eine folgenschwere Entdeckung, die sie vor die größte Bedrohung des Planeten stellt. Während Mitglieder des Unfallrettungsteams in den Trümmern nach Überlebenden suchen, begegnen ihnen mysteriöse raubtierhafte Lebensformen, die viel furchteinflößender sind, als sie es sich jemals hätten vorstellen können. Das Rettungsteam muss um sein Überleben kämpfen und steht vor der Frage, wie sie mit dieser Entdeckung umgehen. Denn diese Entscheidung könnte den Planet Erde, wie sie ihn kennen, für immer verändern.

THE BEAR: KING OF THE KITCHEN – Staffel 4
Die preisgekrönte Serie „The Bear“ von FX handelt von Essen, Familie und dem Irrsinn des Alltagstrotts. Im Restaurantgeschäft, in dem jeder Tag wie ein aussichtsloser Kampf erscheint, verlangt sich Carmy mehr ab als je zuvor und erwartet Höchstleistungen von seiner Crew, die ihr Bestes tut, um mit seiner heftigen Energie mitzuhalten. Das Streben nach kulinarischen Spitzenleistungen katapultiert sie in neue Höhen und stellt die Beziehungen, die das Restaurant zusammenhalten, auf die Probe.

IRONHEART
Ironheart“ spielt nach den Ereignissen von „Black Panther: Wakanda Forever“ und im Spannungsfeld zwischen Technologie und Magie. Entschlossen, sich einen Namen in der Welt zu machen, kehrt Riri in ihre Heimatstadt Chicago zurück. Ihr einzigartiges Konzept für die Anfertigung von Kampfanzügen ist brillant, doch bei der Verfolgung ihrer Ziele gerät sie an den mysteriösen und zugleich charmanten Parker Robbins alias „The Hood“ (Anthony Ramos).

UNDERDOGS – AUSSENSEITER DES TIERREICH
Seit 137 Jahren zeigt National Geographic atemberaubende Naturaufnahmen von ikonischen Tieren – Pinguine, Elefanten, Wale und viele mehr. Als ob diese Lackaffen noch mehr kostenlose PR bräuchten! Nun heißt es Ferngläser festhalten, denn in „Underdogs – Außenseiter des Tierreichs“, gesprochen von Ryan Reynolds, geht’s ganz nah ran an die Außenseiter des Tierreichs! Ob versteckte Talente, fragwürdige Körperpflege oder skurrile Paarungsrituale – die fünfteilige Doku-Serie feiert das ungewöhnliche Verhalten jener Tiere, die sonst eher im Schatten stehen.


Unterwegs erweist sich Disney+ dank der praktischen Download-Funktion als treuer Reisebegleiter. Egal ob im Liegestuhl oder noch auf der Reiseroute – Wunschfilme oder ganze Serienstaffeln lassen sich bequem über WLAN auf das Gerät herunterladen und datenvolumenschonend überall abspielen. Ein besonderer Tipp: Mit der Download-Funktion kann man bereits zu Hause genau festlegen, wie viel die Kinder am Tag sehen dürfen. Schließlich sollen die spannenden Abenteuer bei Disney+ die realen Erlebnisse nicht ersetzen. Die Download-Funktion ist in den Abomodellen „Standard“ und „Premium“ enthalten und bietet Downloads auf bis zu 10 Endgeräten.

Es gehört zu den paradoxen Schönheiten des digitalen Zeitalters, dass ein Unternehmen, dessen Name seit Jahrzehnten als Synonym für Familienunterhaltung gilt, nun selbstbewusst den Olymp der Streamingkultur erklommen hat: Disney+. Der Dienst bündelt nicht nur die Kronjuwelen des eigenen Reichs – die Klassiker aus dem Hause Disney, die poetische Bilderwelt von Pixar, die mythenhafte Erzählarchitektur von „Star Wars“ und Marvels endlos expandierendes Heldenuniversum –, sondern öffnet mit National Geographic und dem erwachsenenorientierten Star-Kanal die Türen zu einer in dieser Form einzigartigen Vielstimmigkeit. Das Besondere an Disney+ liegt nicht allein in der Summe seiner Inhalte, sondern im Gefühl einer fast luxuriösen Verlässlichkeit: Wer hier einschaltet, betritt einen Kanon, der von Generationen getragen, kritisiert und dennoch ungebrochen verehrt wird. Doch das Versprechen von Disney+ erschöpft sich nicht in Nostalgie. Exklusive Produktionen wie „The Mandalorian“ oder „Loki“ haben längst bewiesen, dass die Plattform nicht bloß Archiv, sondern Labor ist – ein Ort, an dem Erzählformen neu erprobt und Erwartungen konsequent unterlaufen werden. Die technische Seite hält dabei, was die Marke verheißt: 4K-UHD-Bilder in schillernder HDR-Qualität, Dolby-Atmos-Klangwelten, fein justierbare Familien-profile und nicht zuletzt die Möglichkeit, Inhalte offline mit sich zu tragen. Selbst die Barrierefreiheit – von Audio Description bis hin zu differenzierten Untertiteln – unterstreicht, dass Disney+ den Anspruch erhebt, ein universelles, tatsächlich inklusives Angebot zu sein. Die Frage nach dem Preis führt uns mitten hinein in eine klug ausbalancierte Architektur der Abos: Für Puristen und Pragmatiker gibt es die Standard-Version mit Werbung (5,99 €), die in puncto Kosten kaum zu schlagen ist, dafür aber das alte Fernsehen in Form kurzer Unterbrechungen durch die Hintertür zurückholt. Wer die Stille des ungestörten Streamens schätzt, findet in der Standard-Option ohne Werbung (9,99 € im Monat oder 99,90 € im Jahr) eine solide Lösung, die Full-HD-Qualität und zwei parallele Streams umfasst. Die Krönung indes bildet das Premium-Abo (13,99 € im Monat oder 139,90 € im Jahr), das den Zuschauenden nicht weniger als eine kleine Heimkinowelt eröffnet: vier gleichzeitige Streams, Downloads nach Belieben, ultrahohe Auflösung, umrahmt von Dolby Atmos – kurz: das sinnliche Maximum der Streamingkultur. So zeigt sich Disney+ als mehr als nur ein weiterer Player im digitalen Konkurrenzkampf. Die Plattform ist Symbol und Symptom zugleich: ein Symbol für die Macht eines Medienimperiums, das seine Erzählungen mit Beharrlichkeit in die Gegenwart hineinträgt, und ein Symptom für die Transformation der Popkultur, in der sich Besitz durch Zugang ersetzt und das Private Kino längst im Wohnzimmer angekommen ist. Disney+ liefert dafür die passende Bühne – mit der Sicherheit des Vertrauten, der Faszination des Neuen und der unübersehbaren Eleganz einer Marke, die gelernt hat, Tradition und Zukunft miteinander zu verschränken.



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