Auf
dem Höhepunkt des Ersten Weltkrieges sollen die beiden britischen
Soldaten Schofield (George Mackay) und Blake (Dean-Charles Chapman)
eine nahezu unmögliche Mission erfüllen. In einem unbarmherzigen
Wettlauf gegen die Zeit müssen sie sich tief in Feindesgebiet
wagen und eine Nachricht überbringen, die verhindern soll, dass
Hunderte ihrer Kameraden in eine tödliche Falle geraten. Der
Oscar-prämierte Spielfilm von Sam Mendes erscheint nun auf DVD
und Blu-ray.
Der
Erste Weltkrieg befindet sich im April 1917 auf seinem grausamen Höhepunkt.
In Nordfrankreich belagern sich deutsche und britische Einheiten in
ihren Schützengräben, ohne auch nur einen Zentimeter vorzurücken.
Die Moral der Truppen wird zunehmend schlechter. In dieser Situation
werden die in Nordfrankreich stationierten, britischen Soldaten Schofield
(George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) von ihrem Vorgesetzten
General Erinmore (Colin Firth) mit einem ebenso dringlichen wie gefährlichen
Auftrag bedacht:
Sie
sollen das zerbombte Niemandsland zwischen den deutschen und britischen
Schützengräben durchqueren und eine Nachricht an ein anderes
britisches Bataillon überbringen. Dieses ist nämlich kurz
davor, in einen deutschen Hinterhalt und damit in den Tod zu stürmen.
Wenn die beiden jungen Rekruten es nicht rechtzeitig schaffen, werden
mehr als 1.500 britische Soldaten sinnlos ihr Leben verlieren –
darunter auch Blakes älterer Bruder Leslie (Andrew Scott)…
„1917“
von Regisseur Sam Mendes („American Beauty“), der nun
auf DVD und Blu-ray erscheint, gewann bei der Oscar-Preisverleihung
2020 die Preise für die beste Kamera, den besten Ton und die
besten visuellen Effekte. Das Kriegsdrama, sorgte bereits im Vorfeld
für viele Diskussionen, weil der Film so wirkt, als sei er in
einer einzigen Einstellung gedreht worden. Dieser Umstand sorgt für
faszinierende Momente, etwa wenn zu Beginn die beiden Soldaten von
der friedlich wirkenden „Etappe“ hin zur Front marschieren,
wo Blut, Tod und Verzweiflung herrschen.
Oder wenn die beiden Soldaten sich im Niemandsland zwischen den Fronten
befinden. Niemals zuvor hat man so realistisch den Stellungskrieg
des 1. Weltkriegs im Kino gesehen. Aber kann der Film auch mit einer
spannenden und in sich schlüssigen Handlung dienen?
Denn
nur faszinierende Bilder und eine geniale Kameraarbeit machen noch
keinen guten Film aus. Hier fällt es nicht leicht, eine einfache
Antwort zu geben. Die beiden jungen Soldaten Blake und Schofield sind
die Identifikationsfiguren des Films. Hier ist der erzählerische
Kniff von Regisseur Mendes sehr geschickt. Bekommt Blake den Auftrag
doch nur in erster Linie, weil er eine starke persönliche Motivation
mitbringt, eben diesen Auftrag unter allen Umständen zu einem
positiven Ende zu führen. Sonst ist sein Bruder unter den 1.600
Soldaten, denen der sichere Tod droht. Schofield hingegen fehlt diese
Motivation. Ebendiese fehlende Motivation führt im Verlauf des
Films zu einer konstruierten Ebene, die teilweise unglaubwürdig
wirkt und den Eindruck hinterlässt, dass „1917“ mehr
geniale Kameraarbeit und Optik ist und weniger großes Erzählkino.
1917 Großbritannien, USA 2019 | Universal
Studios | VÖ: 28. Mai 2020 | (FSK 12) R: Sam Mendes | D: George MacKay,
Dean-Charles Chapman, Mark Strong
Extras:
„Die Schwere der Welt: Sam Mendes“, „Die Alliierten:
Die Entstehung von 1917“, „Die Filmmusik von 1917“,
Filmkommentar mit Regisseur/ Co-Autor Sam Mendes, Filmkommentar
mit Kameramann Roger Deakins