DVD & BLU-RAY | 05.02.2025

ARMOR

James und sein Sohn Casey, einfache Geldtransporterfahrer, geraten in einen tödlichen Albtraum, als sie beauftragt werden, ein mysteriöses Paket zu transportieren. Ihre Routinefahrt verwandelt sich in einen Kampf ums Überleben, als sie auf einer Brücke eingekesselt werden. Verzweifelt suchen sie einen Ausweg. Doch als sie erkennen, welchen unschätzbaren Wert sie in ihren Händen tragen, entbrannt ein Wettlauf gegen die Zeit.

von Franziska Keil


© 2025 LEONINE STUDIOS

James (Jason Patric) und sein Sohn Casey (Josh Wiggins), beide Fahrer für einen Geldtransportdienst, übernehmen scheinbar routinemäßig die Lieferung eines mysteriösen Pakets. Doch was wie ein gewöhnlicher Auftrag beginnt, eskaliert schnell zu einem tödlichen Albtraum. Auf einer Brücke eingekesselt, stehen sie plötzlich einer Übermacht skrupelloser Verbrecher gegenüber, die entschlossen sind, die wertvolle Fracht in ihre Hände zu bekommen. Während die Situation immer gefährlicher wird, erkennen James und Casey den wahren Wert des Pakets und den Grund für die erbarmungslose Jagd. In einem Wettlauf gegen die Zeit kämpfen sie nicht nur ums Überleben, sondern müssen ihren Gegnern mit Verstand und Entschlossenheit entkommen. Mit jeder Entscheidung stehen Loyalität, Mut und ihr Leben auf dem Spiel.

Justin Routts „Armor“, nunmehr für das Heimkino auf DVD, Blu-ray und digitalen Plattformen verfügbar, präsentiert sich als ein Action-Thriller, dessen Ambitionen hinter den Erwartungen zurückbleiben, die die Beteiligung eines Genre-Veteranen wie Sylvester Stallone unweigerlich weckt. Während Stallone in seiner über fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere zumeist positive Identifikationsfiguren verkörperte, schlüpft er hier in die Rolle eines Antagonisten – eine Abwechslung, die jedoch aufgrund der Inszenierung und der narrativen Schwächen des Films kaum ihr volles Potenzial entfaltet. Die Handlung, die sich um einen Überfall auf einen Geldtransporter und die darauffolgende Belagerung dreht, vermag es kaum, über genreübliche Konventionen hinauszugelangen. Das Drehbuchdebüt von Cory Todd Hughes und Adrian Speckert krankt an einer substanzarmen Geschichte, die durch pathetisch-bedeutungsschwangere Dialoge künstlich aufzublähen versucht wird.


© 2025 LEONINE STUDIOS

Metaphorische Exkurse über Murphys Gesetz und rätselhafte Schachvergleiche wirken bemüht und tragen kaum zur Vertiefung des Geschehens bei. Obwohl die von Cale Finot eingefangenen Luft- und Landschaftsaufnahmen der aufgeheizten Südstaaten-Atmosphäre punktuell eine überraschende Pittoreske entfalten, vermag der allgemeine Mangel an narrativen Attraktionen die zahlreichen Ungereimtheiten im Plot nur umso deutlicher hervortreten zu lassen. Die wiederholte Thematisierung der Unpünktlichkeit der Protagonisten in den ersten Filmminuten kontrastiert auf bizarre Weise mit dem Fehlen jeglicher Überwachungstechnologie wie GPS in einem mit Millionen von Dollar beladenen Geldtransporter, dessen verspätetes Eintreffen bei anderen Banken keinerlei Alarm auslöst.

Die Charakterzeichnungen bleiben trotz angedeuteter Ansätze blass und wenig überzeugend. Jason Patric als introvertierter Antiheld vermag es kaum, eine fesselnde Präsenz zu entwickeln, während Josh Wiggins als weinerlicher Sidekick ebenso farblos bleibt. Sylvester Stallones Darstellung des Bösewichts erweist sich als sträflich unterfordert. In seinen wenigen, behäbigen Actionsequenzen wirkt der Hollywood-Star gelangweilt und seine Interaktionen beschränken sich auf das gelangweilte Herunterbeten von Dialogen und das ungläubige Beobachten eines Bohrers. Selbst die wenigen süffisanten Momente am Ende können den Eindruck einer verpassten Gelegenheit kaum revidieren. Das Erzähltempo des schwerfälligen Action-Thrillers wird durch die immer wieder aufkochenden Konflikte innerhalb der Söldnertruppe zusätzlich gedrosselt, deren plötzliche Nervosität angesichts ihrer eigentlich abgebrühten Natur wenig nachvollziehbar erscheint. Die weitgehende Beschränkung des Handlungsortes auf den belagerten Geldtransporter vermag es kaum, die dialoglastige Inszenierung mit der notwendigen Spannung aufzuladen.


ARMOR

ET: 07.02.25: DVD, Blu-ray, DVD und digital| FSK 16
R: Justin Routt | D: Sylvester Stallone, Jason Patric, Dash Mihok
USA 2024 | LEONINE


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