Das
eigene Zuhause sollte ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit sein.
Doch als Patrick ein Kind war, zog er die Aufmerksamkeit eines uralten
Grauens auf sich: Der kinderjagende Bagman suchte ihn in seinem Elternhaus
heim und er konnte nur knapp entkommen. Als Patrick aufgrund finanzieller
Probleme als Erwachsener mit seiner Frau und seinem Sohn in genau
jenes Haus einzieht, ist auch der Bagman zurück und nimmt nun
Patricks Kind ins Visier.
Patrick
(Sam Claflin) und Karina McKee (Antonia Thomas) sind noch junge Eltern
und haben deshalb eigentlich alle Hände voll zu tun: Erziehung,
Geld verdienen, Haushalt, Beziehung – die beiden tanzen praktisch
permanent auf mehreren Hochzeiten. Der ökonomische Druck ist
groß und die unbeschwerte jugendliche Zeit scheint endgültig
vorbei. Zu allem Überdruss kämpft Patrick immer noch mit
einem Kindheitstrauma. Einst plagten ihn furchterregende Visionen
einer finsteren Kreatur, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgte.
Lange schien Patrick die Gestalt abgeschüttelt zu haben. Doch
plötzlich ist sie wieder da und hat es nicht mehr nur auf ihn,
sondern seine kleine Familie abgesehen.
Colm McCarthys "Bagman", der nun
für das Heimkino veröfentlicht wird, verspricht mit seiner
düsteren Prämisse und einem vielversprechenden Trailer einen
schaurigen Trip in die Vergangenheit. Doch hält der Film, was
er verspricht? Die Prämisse klingt dabei auf den ersten Blick
sehr interessant. Ein Mann kehrt in sein Heimatdorf zurück, um
seine Vergangenheit aufzuarbeiten und wird von einer furchterregenden
Figur aus seiner Kindheit heimgesucht: dem "Bagman". Die
Idee ist vielversprechend und bietet Raum für eine tiefgründige
Auseinandersetzung mit Themen wie Trauma, Schuld und der Macht der
Erinnerung.
Die
Umsetzung kann jedoch nicht ganz mit den hohen Erwartungen mithalten.
Leider bleibt "Bagman" hinter seinem Potenzial zurück.
Die Inszenierung ist zwar atmosphärisch und düster, doch
fehlt es an Spannung und wirklichen Höhepunkten. Die Geschichte
plätschert eher dahin, anstatt den Zuschauer zu fesseln. Die
Jump Scares wirken oft beliebig eingesetzt und tragen wenig zur eigentlichen
Atmosphäre bei. Die Charaktere in „Bagman“ sind leider
wenig ausgearbeitet. Der Protagonist, Patrick McKee, bleibt blass
und seine Motivationen bleiben unklar. Auch die Nebencharaktere sind
wenig interessant und dienen hauptsächlich als Statisten. Die
Atmosphäre in diesem Horrorfilm ist düster und beklemmend,
doch fehlt es bisweilen an Tiefe. Die visuelle Gestaltung ist durchaus
gelungen, die Soundkulisse jedoch bleibt eher unauffällig. "Bagman"
ist ein Film mit einem interessanten Konzept, der jedoch seine Chancen
verpasst. Die fehlende Spannung, die flachen Charaktere und die vorhersehbare
Handlung lassen den Film leider enttäuschend wirken. Wer einen
anspruchsvollen Horrorfilm sucht, wird hier eher enttäuscht sein.
Sollte es eine Fortsetzung von „Bagman“ geben, bieten
sich zahlreiche Möglichkeiten, um eine interessante Prämisse
in einen gelungenen Horrorfilm zu überführen.
BAGMAN
ET:
21.03.25 | FSK 16
R: Colm McCarthy | D: Sam Claflin, Antonia Thomas, Sharon D. Clarke
USA 2024 | LEONINE