1999
- Die Welt steht unter der latenten Bedrohung eines Atomschlags, weil
ein Nuklearsatellit gesprengt werden soll. Claire Tourneur (Solveig
Dommartin) befindet sich nach ihrer endlosen Suche nach Bedeutung
und Lebenssinn in Venedig. Sie läßt ihren dortigen Liebhaber
zurück und reist weiter, ohne tatsächliches Ziel, und trifft
in Südfrankreich einen mysteriösen Mann namens Trevor McPhee
(William Hurt), der offenbar verfolgt wird. Sie nimmt ihn mit dem
Auto bis nach Paris mit, wo sie sich verabschieden, aber Claires Gedanken
bleiben bei Trevor – liegt es an den merkwürdigen Pygmäengesängen,
die er ihr während der Fahrt vorgespielt hat? Ist es die reine
Neugierde, vor wem oder was McPhee sich auf der Flucht befindet? Oder
liegt es doch nur an der Tatsache, daß er ihr ein wenig Geld
gestohlen hat? Claire kehrt vorerst nach Hause zurück –
in die Wohnung ihres ehemaligen Lebensgefährten Eugene Fitzpatrick
(Sam Neill), doch sie hat nur ein Ziel: Trevor wieder zu finden.
Wim Wenders' "Bis ans Ende der Welt"
ist weit mehr als nur ein Film; es ist ein filmisches Manifest, das
die Kinolandschaft der 1990er Jahre prägte und bis heute seine
Wirkung nicht verloren hat. Dieses epische Roadmovie, der nun in einer
restaurierten Director's Cut-Fassung auf DVD und Blu-ray vorliegt,
ist eine Reise um die Welt und eine tiefgründige Reflexion über
das Wesen der Identität, der Zeit und des Kinos selbst. "Bis
ans Ende der Welt" ist ein Kaleidoskop aus Bildern, Landschaften
und Gesichtern. Wenders führt uns auf eine weltumspannende Reise,
die von der pulsierenden Metropole Tokyo bis hin zu den weiten Landschaften
Australiens reicht. Im Zentrum steht Claire Tourneur (Solveig Dommartin),
eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, die sich auf eine
abenteuerliche Fahrt begibt. Der Film ist ein faszinierendes Zeitdokument
der 1990er Jahre. Er spiegelt die Ängste und Hoffnungen einer
Generation wider, die vor dem Jahrtausendwechsel stand und ist eine
Meta-Reflexion über das Kino selbst. Wenders thematisiert die
Rolle von Bildern in unserer Gesellschaft und ihre Fähigkeit,
unsere Wahrnehmung zu prägen. Die filmische Sprache von Wenders
ist einzigartig. Seine langen Einstellungen, die weiten Landschaften
und die präzise Kameraführung schaffen eine poetische Atmosphäre,
die den Zuschauer in ihren Bann zieht.
"Bis ans Ende der Welt" hat zahlreiche
Regisseure inspiriert. Seine experimentelle Herangehensweise und sein
Interesse an den Grenzen des Kinos haben das Genre des Roadmovies
nachhaltig geprägt. Die neue, digital restaurierte Fassung von
"Bis ans Ende der Welt" ist ein Geschenk für alle Filmliebhaber.
Der Director's Cut bietet eine noch intensivere und persönlichere
Erfahrung. Wenders hat die Möglichkeit genutzt, um den Film zu
verfeinern und einige Szenen zu ergänzen. Die verbesserte Bild-
und Tonqualität unterstreichen die visuelle und akustische Schönheit
des Films.