Die
einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr
Schicksal hängt maßgeblich davon ab, ob es dem erst 18-jährigen
Coriolanus Snow (Tom Blyth) gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen
und als Mentor dafür zu sorgen, dass sein Tribut die Aufmerksamkeit
des Kapitols auf sich zieht. Die Chancen stehen jedoch überaus
schlecht, denn Coriolanus hat die Aufgabe bekommen, ausgerechnet Lucy
Gray Baird (Rachel Zegler), dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen
Distrikt 12, als Mentor zur Seite zu stehen – eine absolute
Demütigung. Doch das Schicksal sorgt dafür, dass Lucy und
Coriolanus untrennbar miteinander verbunden werden. Denn jede Entscheidung,
die hier getroffen wird, könnte über Triumph und Misserfolg
entscheiden. Es kommt zu einem Kampf an zwei Fronten: Während
es in der Arena um Leben und Tod geht, kämpft Coriolanus außerhalb
gegen die stetig wachsenden Gefühle für seinen Tribut ...
DIE
TRIBUTE VON PANEM - THE BALLAD OF SONGBIRDS & SNAKES von Regisseur
Francis Lawrence („Schlummerland“) ist das gelungene Prequel
zu der weltweit erfolgreichen und beliebten "Die Tribute von
Panem"-Filmreihe. Die Handlung setzt 64 Jahre vor den Ereignissen
des ersten Films an und entführt das Publikum in die Zeit nach
den „Dunklen Tagen“, als die Distrikte Panems die Rebellion
gegen das Kapitol wagten und verloren. Daraufhin wurde Distrikt 13
vernichtet und die „Hunger Games“ eingeführt. Das
Prequel funktioniert gut, weil die Figur des Coriolanus Snow aus der
Filmreihe bekannt ist und über interessante Facetten verfügt,
die in diesem Film beleuchtet und untersucht werden.
In
diesem Film funktioniert die Entwicklung der Hauptfigur sehr viel
besser als bei Katniss Everdeen in der ursprünglichen Filmreihe.
Snow, großartig gespielt von Tom Blyth, erscheint als vielschichtige
Figur, emotional verständlich und greifbar. Das ist nicht nur
interessant, sondern zieht das Publikum schon nach kurzer Zeit in
ihren Bann. Allerdings kann der Film seine hohe erzählerische
Qualität zum Ende hin nicht vollständig halten. Das Finale
wirkt in weiten Teilen gehetzt und erzählerisch unvollständig.
Das sollte jedoch nicht vom positiven Gesamteindruck ablenken. Der
Film basiert auf der erfolgreichen literarischen Vorlage von Suzanne
Collins aus dem Jahre 2020. Die herausragende schauspielerische Leistung
von Tom Blyth ist nur die Spitze einer gelungenen Besetzung. Rachel
Zegler trifft genau den richtigen Ton, wenn es darum geht, die rebellische
Vorgängerin von Katniss Everdeen zum Leben zu erwecken. Peter
Dinklage, Jason Schwartzman und eine faszinierende Viola Davis vervollständigen
den tollen Cast.