Eine
Frauenleiche inmitten von filterlosen Westzigarettenkippen und verstreutem
Bargeld – ausgerechnet in dem Staat, in dem es Mord offiziell
doch gar nicht gibt. Plötzlich ist die schläfrige Ruhe in
der Morduntersuchungskommission der DDR, die zuvor nur der Parteisekretär
(Torsten Spohn) etwas störte, vorbei. Der renitente Micha (Bernd
Michael Lade), belastet mit familiären Problemen, soll ermitteln,
wobei ihm die Kollegen klarmachen: De facto sind größere
Ermittlungen überflüssig, denn wer soll der Täter sein,
wenn nicht ein Feind des Sozialismus? Der General (Wolfgang Hosfeld)
versucht, persönlich dafür zu sorgen, dass Micha die festgesetzte
Ermittlungsrichtung nicht verlässt, doch der Kriminalkommissar
nimmt seinen Job ernst. Er eckt damit an, bei parteitreuen Vorgesetzten
genauso wie bei Kollegen im Kommissariat. Und als nach der Wende ein
Wessi Chef wird, bleibt trotzdem fast alles wie zuvor.
Bernd Michael Lades „Das Geständnis“
entführt uns in das Jahr 1989, kurz vor dem Fall der Mauer. Der
Film, ein kammermusikalisches Drama, zeichnet ein beklemmendes Bild
der letzten Jahre der DDR und wirft einen kritischen Blick auf die
moralischen Konflikte, denen sich die Menschen in diesem System gegenüber
sahen. Im Zentrum der Handlung steht Micha, ein Ermittler der Ost-Berliner
Mordkommission. Während die Wende immer näher rückt,
häufen sich die Kriminalfälle, die das marode System der
DDR offenlegen. Micha sieht sich gezwungen, zwischen dem Schutz des
Regimes und der Suche nach der Wahrheit abzuwägen. Seine Ermittlungen
führen ihn in die dunklen Ecken der Gesellschaft und konfrontieren
ihn mit den eigenen Schwächen und Ängsten. Lade inszeniert
seinen Film mit einer dichten Atmosphäre, die die klaustrophobische
Stimmung der letzten Jahre der DDR widerspiegelt.
Enge Räume, düstere Farben und ein
monotoner Soundtrack verstärken das Gefühl der Bedrohung
und der Unsicherheit. Die Kameraarbeit ist präzise und fokussiert
sich auf die Gesichter der Protagonisten, um ihre inneren Konflikte
sichtbar zu machen. „Das Geständnis“, der jetzt für
das Heimkino erscheint, ist ein gelungener Film, der die Zuschauer
nachdenklich macht. Er bietet einen authentischen Einblick in die
letzten Jahre der DDR und zeigt die Auswirkungen des politischen Systems
auf das Leben der Menschen. Obwohl der Film nicht frei von Schwächen
ist, ist er ein wichtiger Beitrag zum deutschen Kino. Insgesamt ist
„Das Geständnis“ ein Film, der sich lohnt gesehen
zu werden. Er ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen
Geschichte und ein Beweis dafür, dass auch ein kleiner, unabhängiger
Film große Themen ansprechen kann