Musikproduzent
Frank Farian (Matthias Schweighöfer) tüftelt an seinem neusten
Geniestreich. Dafür heuert er die bis dato noch gänzlich
unbekannten und weitgehend unbeschriebenen Tänzer Rob Pilatus
(Tijan Njie) aus Deutschland und Fab Morvan (Elan Ben Ali) aus Frankreich
an. Aus den beiden Talenten formt Farian das Popduo Milli Vanilli
– und der Plan geht auf. Kein Aufstieg in die höchsten
Höhen der internationalen Charts scheint zu steil für Rob
und Fab. Alleine in den USA reicht es dreimal für den Spitzenplatz.
Sogar den bedeutendsten Preis der Musikbranche, den Grammy, nehmen
die beiden mit nach Hause. Doch ein großes Geheimnis schwebt
die ganze Zeit wie das Damoklesschwert über ihnen: Rob und Fab
haben keine Sekunde selbst gesungen, sondern einfach nur ihre Lippen
zum Gesang anderer bewegt und dabei gut ausgesehen. Als diese Wahrheit
ans Licht gelangt, wird das Duo praktisch zum Abschuss freigegeben.
Nur die eigentlichen Drahtzieher rund um Frank Farian, die stehlen
sich heimlich davon.
GIRL YOU KNOW IT'S TRUE von Regisseur Simon
Verhoeven ist ein unterhaltsamer und visuell beeindruckender Spielfilm,
der sich mit einem der größten Skandale der Musikgeschichte
cineastisch auf eine gekonnte Art und Weise auseinandersetzt. Es ist
ein Biopic der besonderen Art, dass über weiter Strecken richtig
witzig ist. Matthias Schweighöfer kann in der Rolle des cleveren
Musikproduzenten sein ganzes schauspielerisches Können unter
Beweis stellen. Er verkörpert sehr schön die menschlichen
Abgründe zwischen Genie und Gier. Der Film beweist eindrucksvoll,
dass mitunter das Leben die besten Geschichten schreibt. Der Film
schafft es sehr gut, die beteiligten Figuren und ganz besonders Produzent
Frank Farian vielschichtig und jenseits von simplen Klischees zu zeichnen.
Matthias Schweighöfer spielt ihn als einen getriebenen Musiker
voller Leidenschaft, dem es bei aller krimineller Energie im Kern
stets um die Musik ging.
Der Film ist flott inszeniert, wirkt aber zu
keinem Zeitpunkt wie eine hektische Nummernrevue, wo alle relevanten
Punkte der Geschichte abgefrühstückt werden. Er macht deutlich,
wie schnell es mit Ruhm nach einem schnellen Aufstieg vorbei sein
kann. Visuell kann der Film ebenfalls punkten. Man sieht ihm an, dass
der Produktion eine Menge Geld zur Verfügung gestanden hat.