Der
Millionärssohn Christian (Gard Fartein Løkke Goli) lernt
die junge Studentin Sigrid (Katrine Lovise Øpstad Fredriksen)
auf einer Dating-App kennen. Die beiden verstehen sich super und verbringen
auch direkt die Nacht zusammen. Aber sofort am nächsten Morgen
gibt es ein Problem: Christians Hund Frank. Der ist nämlich gar
kein richtiger Hund, sondern ein Mann (Nicolai Narvesen Lied), der
nicht nur ein Hundekostüm trägt, sondern sich auch wie ein
Vierbeiner verhält. Doch Sigrid will darüber ihr Date nicht
sofort in den Wind schießen. Denn auch das potenzielle Millionenerbe
Christians hat eine verführerische Wirkung auf sie. Also lässt
sie sich auf einen Wochenendtrip ins Ferienhaus von Christians Familie
ein, wo sie außerdem hinter Franks Geheimnis kommen will.
GOOD
BOY von Regisseur Viljar Bøe, der jetzt für das Heimkino
erscheint, ist ein innovativer Thriller, der mit einer wundervoll
bizarren und unterhaltsamen Handlung aufwartet. Die ersten beide Akte
dieses Films sind sehr gut gelungen und haben das richtige Maß
an Skurrilität und Spannung. Allerdings kann der dritte Akt da
nicht ganz mithalten. Zum Ende hin mündet der Film in einen routinierten
Genre-Thriller. Das ist ein wenig schade, nimmt dem Film aber nichts
von seiner Qualität. Vom Erzähltempo steigert sich GOOD
BOY kontinuierlich und baut immer mehr ein Bedrohungsszenario auf.
Was anfängt wie eine zeitgenössische Betrachtung über
die Welt des Online-Datings und der skurrile Blick auf ein bestimmtes
Fetisch-Verhalten, wird immer mehr zu einem bedrohlichen Szenario,
wo es um Leben und Tod geht.
Dabei
sind Parallelen mit dem Bestseller „Shades of Grey“ durchaus
gewünscht und gewollt. Allerdings macht die norwegische Produktion
bedeutend mehr Spaß. Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren
stimmt. Sie harmonieren vor der Kamera sehr gut, die in der Entstehung
begriffene Romanze wirkt motiviert und glaubwürdig. Das Publikum
bleibt lange im Dunkeln über die wahren Absichten der Hauptfigur,
bis die Spannung mit Händen zu greifen ist. Umso schockierender
und düster ist dann die Auflösung im dritten Akt. Diese
erzählerische Auflösung, verbunden mit etablierten Moralvorstellungen
mag nicht jedem gefallen, unterhaltsam ist sie auf jeden Fall.