DVD & BLU-RAY | 06.11.2024

KNOCK KNOCK KNOCK

Es ist der ultimative Albtraum für jedes Kind: Der achtjährige Peter wird jede Nacht von einem unheimlichen Klopfen hinter den Wänden seines Zimmers aus dem Schlaf gerissen. Seine Eltern behaupten jedoch, er würde sich die seltsamen Geräusche nur einbilden.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Tobis Film GmbH

Der acht Jahre alte Peter (Woody Norman) wird von einem mysteriösen, ständigen Klopfen an der Wand seines Schlafzimmers geplagt – jede einzelne Nacht aufs Neue. Seine Eltern, Carol (Lizzy Caplan) und Mark (Antony Starr) tun das jedoch als Einbildung ihres Sohnes ab, wollen ihm nicht so recht glauben. Doch als Peters Angst immer größer wird, glaubt er, dass seine Mutter und sein Vater ein schreckliches, gefährliches Geheimnis verbergen könnten und stellt sein Vertrauen in sie infrage. Und was könnte für ein Kind noch beängstigender sein als das Wegbrechen der eigenen Eltern als sichere Konstante im eigenen Leben?

Samuel Bodins „Knock Knock Knock“ entfaltet sich als ein psychologisches Horrorkammerspiel, das den Zuschauer in die beklemmende Welt eines isolierten Kindes entführt. Der Film, der nun auch für das Heimkino auf DVD, Blu-ray und diversen Streaming-Plattformen verfügbar ist, besticht durch seine atmosphärische Dichte und die subtile Inszenierung des Grauens. Im Zentrum der Handlung steht der achtjährige Peter, dessen Wahrnehmung durch unheimliche Klopfgeräusche in seinem Zimmer erschüttert wird. Die Eltern, verkörpert von Lizzy Caplan und Antony Starr, weisen Peters Ängste als kindliche Fantasie ab, wodurch sich der Junge zunehmend in einem Netz aus Misstrauen und Paranoia verfängt. Bodin erweist sich als Meister der subtilen Spannung.


© Tobis Film GmbH

Er verzichtet auf effekthascherische Schockmomente und setzt stattdessen auf eine beklemmende Atmosphäre, die durch die klaustrophobische Inszenierung des Familienhauses und die unheilvolle Stille verstärkt wird. Die Kameraarbeit ist präzise und fokussiert sich auf die Mimik und Gestik der Darsteller, wodurch die psychologische Spannung des Films noch intensiviert wird. Woody Norman liefert eine herausragende Leistung als Peter ab. Er verkörpert die kindliche Angst und Verunsicherung mit einer Authentizität, die den Zuschauer von der ersten Minute an in den Bann zieht. Auch Caplan und Starr überzeugen als ambivalente Elternfiguren, deren Verhalten zwischen liebevoller Fürsorge und beunruhigender Distanz oszilliert. „Knock Knock Knock“ spielt gekonnt mit der Angst vor dem Unbekannten und dem Misstrauen gegenüber den eigenen Eltern. Der Film wirft Fragen nach der Natur der Realität und der Möglichkeit der Wahrnehmungsverzerrung auf. Die Isolation und die zunehmende Paranoia des Protagonisten werden zu einer Metapher für die Verletzlichkeit des Kindes und die Abgründe der menschlichen Psyche. Die Handlung des Films ist stellenweise vorhersehbar und bedient sich einiger Klischees des Horror-Genres. Dennoch gelingt es Bodin, die Geschichte mit einer beklemmenden Atmosphäre und starken schauspielerischen Leistungen zu erzählen.

„Knock Knock Knock“ ist ein atmosphärischer Horror-Thriller, der durch seine subtile Inszenierung und die starken schauspielerischen Leistungen überzeugt. Bodin beweist mit seinem Spielfilmdebüt, dass er ein talentierter Regisseur ist, der in der Lage ist, Genregrenzen zu überschreiten und Filme zu schaffen, die sowohl beunruhigend als auch fesselnd sind.


KNOCK KNOCK KNOCK

ET: 26.09.24: digital / 04.10.25: DVD & Blu-ray | FSK 16
R: Samuel Bodin | D: Lizzy Caplan, Antony Starr, Cleopatra Coleman
USA 2023 | Tobis (im Vertrieb von Leonine)


 


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