Das
Leben als Makler in den Vororten von Milwaukee ist nicht gerade aufregend,
und so soll es auch bleiben, ginge es nach Marvin. Aber wer fragt
schon Marvin? Jedenfalls nicht Rose, die er einst vor dem Tod bewahrt
hat. Als seine Vergangenheit ihn einholt und auch noch der eigene
Bruder, ein unberechenbarer Gangsterboss, auftaucht, werden aus friedlichen
Vorstadthäusern plötzlich tödliche Kampfzonen.
Hinter
der Fassade des unscheinbaren Vorstadtmaklers Marvin (Ke Huy Quan)
verbirgt sich mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Sein Leben
wirkt ruhig, fast langweilig, während er gepflegte Häuser
in einer idyllischen Nachbarschaft verkauft. Doch diese Fassade beginnt
zu bröckeln, als seine längst verdrängte Vergangenheit
ihn einholt. Unerwartet taucht sein Bruder (Daniel Wu) auf, ein charismatischer,
aber gefährlicher Gangsterboss, der alte Konflikte und neue Gefahren
mit sich bringt. Plötzlich werden aus den friedlichen Vorstadthäusern
blutige Schauplätze eines erbitterten Überlebenskampfs.
Marvin bleibt keine Wahl: Er muss sich seiner Vergangenheit stellen
und beweisen, dass hinter seinem gewöhnlichen Äußeren
Fähigkeiten schlummern, die ihn weit mehr als nur durchschnittlich
machen.
Am 12. Juni wurde der Spielfilm "Love
Hurts - Liebe tut weh" für das Heimkino auf DVD und Blu-ray
veröffentlicht und bietet damit die Gelegenheit, sich einer filmischen
Auseinandersetzung mit den oft unversöhnlichen Facetten menschlicher
Beziehungen zu widmen. Der Titel verspricht eine schonungslose Analyse
der emotionalen Wunden, die die Liebe schlagen kann. Doch während
der Film zweifellos Momente von eindringlicher Intensität und
psychologischer Tiefe bietet, verliert er sich zuweilen in einer narrativen
Unentschlossenheit, die seine Botschaft verwässert und den Zuschauer
mit einem Gefühl der Unvollständigkeit zurücklässt.
"Love Hurts - Liebe tut weh" scheint sich der komplexen
Dynamik einer toxischen Beziehung zu widmen, in der Anziehung und
Abstoßung, Zuneigung und Schmerz untrennbar miteinander verwoben
sind. Der Film etabliert seine Protagonisten in einem Geflecht aus
emotionaler Abhängigkeit und gegenseitiger Verletzung. Die Absicht,
die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen jenseits konventioneller
Romantik darzustellen, ist lobenswert.
Er
versucht, die Ambivalenz einer Liebe aufzuzeigen, die trotz der offensichtlichen
Schäden nicht loszulassen vermag. Die Stärke des Films liegt
in der darstellerischen Leistung der Hauptakteure. Sie verkörpern
die Zerrissenheit ihrer Figuren mit einer spürbaren Intensität,
die das Publikum in die psychologischen Abgründe der Beziehung
hineinzieht. Ihre Mimik und Gestik offenbaren die ungesagten Leiden
und die subtilen Machtkämpfe, die im Kern toxischer Verbindungen
liegen. Diese Authentizität in der Darstellung der emotionalen
Qualen ist oft der fesselndste Aspekt des Films und lässt erahnen,
welches Potenzial in der psychologischen Analyse der Charaktere steckt.
Doch genau hier zeigt sich auch die Achillesferse von "Love Hurts
- Liebe tut weh". Die narrative Struktur ist zuweilen so elliptisch
und fragmentiert, dass sie der emotionalen Tiefe der Charaktere nicht
immer gerecht wird. Der Film springt zwischen Zeitebenen und Perspektiven,
was anfangs eine gewollte Desorientierung erzeugen mag, sich im weiteren
Verlauf jedoch zu einer erzählerischen Unklarheit verdichtet.
Dies erschwert es dem Zuschauer, die Entwicklung der Beziehung oder
die Motivationen der Figuren vollständig nachzuvollziehen. Anstatt
sich auf eine kohärente Analyse des Schmerzes zu konzentrieren,
verzettelt sich der Film in einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen,
die zwar einzeln wirkungsvoll sind, aber in ihrer Gesamtheit keine
überzeugende Dramaturgie ergeben. Auch die visuelle Sprache des
Films schwankt zwischen beeindruckenden, atmosphärischen Einstellungen,
die die innere Zerrissenheit der Figuren spiegeln, und Sequenzen,
die stilistisch inkonsistent wirken. Es scheint, als ob der Film sich
nicht vollständig für einen ästhetischen Ansatz entscheiden
konnte – sei es ein roher Realismus, eine stilisierte Melancholie
oder ein beinahe traumartiger Expressionismus. Diese visuelle Uneinheitlichkeit
trägt dazu bei, dass die emotionale Wirkung der Geschichte nicht
durchgehend aufrechterhalten werden kann.
LOVE HURTS - LIEBE TUT WEH
ET:
08.05.25: digital / 12.06.25: DVD & Blu-ray | FSK 16
R: Jonathan Eusebio | D: Ke Huy Quan, Ariana DeBose, Daniel Wu
USA 2025 | Walt Disney / Universal Pictures Germany GmbH