DVD & BLU-RAY | 18.06.2025

LOVE HURTS - LIEBE TUT WEH

Das Leben als Makler in den Vororten von Milwaukee ist nicht gerade aufregend, und so soll es auch bleiben, ginge es nach Marvin. Aber wer fragt schon Marvin? Jedenfalls nicht Rose, die er einst vor dem Tod bewahrt hat. Als seine Vergangenheit ihn einholt und auch noch der eigene Bruder, ein unberechenbarer Gangsterboss, auftaucht, werden aus friedlichen Vorstadthäusern plötzlich tödliche Kampfzonen.

von Franziska Keil


© Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.

Hinter der Fassade des unscheinbaren Vorstadtmaklers Marvin (Ke Huy Quan) verbirgt sich mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Sein Leben wirkt ruhig, fast langweilig, während er gepflegte Häuser in einer idyllischen Nachbarschaft verkauft. Doch diese Fassade beginnt zu bröckeln, als seine längst verdrängte Vergangenheit ihn einholt. Unerwartet taucht sein Bruder (Daniel Wu) auf, ein charismatischer, aber gefährlicher Gangsterboss, der alte Konflikte und neue Gefahren mit sich bringt. Plötzlich werden aus den friedlichen Vorstadthäusern blutige Schauplätze eines erbitterten Überlebenskampfs. Marvin bleibt keine Wahl: Er muss sich seiner Vergangenheit stellen und beweisen, dass hinter seinem gewöhnlichen Äußeren Fähigkeiten schlummern, die ihn weit mehr als nur durchschnittlich machen.

Am 12. Juni wurde der Spielfilm "Love Hurts - Liebe tut weh" für das Heimkino auf DVD und Blu-ray veröffentlicht und bietet damit die Gelegenheit, sich einer filmischen Auseinandersetzung mit den oft unversöhnlichen Facetten menschlicher Beziehungen zu widmen. Der Titel verspricht eine schonungslose Analyse der emotionalen Wunden, die die Liebe schlagen kann. Doch während der Film zweifellos Momente von eindringlicher Intensität und psychologischer Tiefe bietet, verliert er sich zuweilen in einer narrativen Unentschlossenheit, die seine Botschaft verwässert und den Zuschauer mit einem Gefühl der Unvollständigkeit zurücklässt. "Love Hurts - Liebe tut weh" scheint sich der komplexen Dynamik einer toxischen Beziehung zu widmen, in der Anziehung und Abstoßung, Zuneigung und Schmerz untrennbar miteinander verwoben sind. Der Film etabliert seine Protagonisten in einem Geflecht aus emotionaler Abhängigkeit und gegenseitiger Verletzung. Die Absicht, die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen jenseits konventioneller Romantik darzustellen, ist lobenswert.


© Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.

Er versucht, die Ambivalenz einer Liebe aufzuzeigen, die trotz der offensichtlichen Schäden nicht loszulassen vermag. Die Stärke des Films liegt in der darstellerischen Leistung der Hauptakteure. Sie verkörpern die Zerrissenheit ihrer Figuren mit einer spürbaren Intensität, die das Publikum in die psychologischen Abgründe der Beziehung hineinzieht. Ihre Mimik und Gestik offenbaren die ungesagten Leiden und die subtilen Machtkämpfe, die im Kern toxischer Verbindungen liegen. Diese Authentizität in der Darstellung der emotionalen Qualen ist oft der fesselndste Aspekt des Films und lässt erahnen, welches Potenzial in der psychologischen Analyse der Charaktere steckt. Doch genau hier zeigt sich auch die Achillesferse von "Love Hurts - Liebe tut weh". Die narrative Struktur ist zuweilen so elliptisch und fragmentiert, dass sie der emotionalen Tiefe der Charaktere nicht immer gerecht wird. Der Film springt zwischen Zeitebenen und Perspektiven, was anfangs eine gewollte Desorientierung erzeugen mag, sich im weiteren Verlauf jedoch zu einer erzählerischen Unklarheit verdichtet. Dies erschwert es dem Zuschauer, die Entwicklung der Beziehung oder die Motivationen der Figuren vollständig nachzuvollziehen. Anstatt sich auf eine kohärente Analyse des Schmerzes zu konzentrieren, verzettelt sich der Film in einer Aneinanderreihung von Momentaufnahmen, die zwar einzeln wirkungsvoll sind, aber in ihrer Gesamtheit keine überzeugende Dramaturgie ergeben. Auch die visuelle Sprache des Films schwankt zwischen beeindruckenden, atmosphärischen Einstellungen, die die innere Zerrissenheit der Figuren spiegeln, und Sequenzen, die stilistisch inkonsistent wirken. Es scheint, als ob der Film sich nicht vollständig für einen ästhetischen Ansatz entscheiden konnte – sei es ein roher Realismus, eine stilisierte Melancholie oder ein beinahe traumartiger Expressionismus. Diese visuelle Uneinheitlichkeit trägt dazu bei, dass die emotionale Wirkung der Geschichte nicht durchgehend aufrechterhalten werden kann.


LOVE HURTS - LIEBE TUT WEH

ET: 08.05.25: digital / 12.06.25: DVD & Blu-ray | FSK 16
R: Jonathan Eusebio | D: Ke Huy Quan, Ariana DeBose, Daniel Wu
USA 2025 | Walt Disney / Universal Pictures Germany GmbH


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