Folge
der epischen Geschichte vom unerwarteten Aufstieg zum geliebten König
des „Geweihten Landes“. Der verwaiste Löwenjunge
Mufasa, der verloren und allein ist, lernt Taka, den Thronfolger der
Löwen, kennen. Dies führt zu einer aufregenden Reise, die
die Verbindung der beiden auf die Probe stellt, während sie einem
tödlichen Feind entkommen müssen.
Wenn es im Königreich eine Konstante gibt, dann ist es der Affe
Rafiki (Stimme im englischen Original: John Kani), der seit jeher
die Geschichten des Landes sammelt und sicherstellt, dass sie über
die kommenden Generationen hinweg weitererzählt und damit erhalten
werden. Und so ist es Rafiki, der Simbas (Donald Glover) und Nalas
(Beyoncé) noch kleiner Tochter Kiara (Blue Ivy Carter), die
Geschichte von Simbas Vater Mufasa (Aaron Pierre) erzählt. Denn
dieses Leben nahm alles andere als einen königlichen Anfang.
Als einsames verwaistes Löwenjunges scheint die Geschichte Mufasas
bereits vorgezeichnet. Doch das Schicksal hatte andere Pläne
mit ihm und ließ in an Taka (Kelvin Harrison Jr.) geraten. Taka
war zu dieser Zeit selbst Thronfolger der Löwen, der jedoch mit
seiner Rolle und den damit verbundenen Erwartungen haderte und lieber
mit ein paar ebenso orientierungslosen Außenseitern, denen sich
Mufasa schließlich anschloss, durchs Land reiste. Dieses große,
vermeintliche Abenteuer entpuppte sich jedoch schnell als Feuertaufe
für die Vagabunden, die sich nicht nur sich selbst, sondern auch
einer dunklen Bedrohung stellen musste. Damit diese Geschichte jedoch
nicht zu finster wird, stehen Rafiki zum Glück noch Timon (Billy
Eichner) und Pumba (Seth Rogan) zur Seite.
Barry Jenkins' „Mufasa: Der König
der Löwen“ erweist sich als ein ambitioniertes und künstlerisch
anspruchsvolles Prequel, das die mythische Dimension der Pride Lands
auf berührende Weise erweitert. Nunmehr für das Heimkino
in all seiner visuellen Pracht zugänglich, offeriert der Film
eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Genese einer Legende
und den komplexen Brüderlichkeiten, die das Schicksal des Geweihten
prägen. Die narrative Struktur des Films ist elegant verschachtelt,
indem Rafiki in einer Rahmenerzählung Kiara die Ursprünge
ihres Großvaters enthüllt, während Timon und Pumbaa
ihre gewohnt humorvollen Interjektionen beisteuern. Diese vielschichtige
Erzählweise ermöglicht es Jenkins, die epische Reise Mufasas
von einem verwaisten Jungen zum verehrten König auf einer intimen
Ebene zu verankern. Die frühe Trennung von seinen Eltern, Masego
und Afia, durch eine Naturgewalt etabliert auf eindringliche Weise
die Verletzlichkeit des späteren Herrschers und die prägende
Kraft der Widrigkeiten.
Die
Begegnung mit Taka, dem Erben einer königlichen Blutlinie, bildet
das Fundament einer komplexen Bruderbeziehung, die von Zuneigung und
Rivalität gleichermaßen durchzogen ist. Die Darstellung
ihrer gemeinsamen Jugendjahre, der erzwungenen Flucht vor den brutalen
weißen Löwen der Outlands und der Suche nach dem mythischen
Land Milele ist von einer visuellen Poesie durchzogen, die Jenkins'
charakteristische Sensibilität für Licht und Schatten widerspiegelt.
Die Entwicklung der Spannungen zwischen Mufasa und Taka, insbesondere
im Kontext der Zuneigung zu Sarabi, wird mit subtiler psychologischer
Tiefe gezeichnet und kulminiert in dem Verrat und der Narbenbildung,
die Taka in den tragischen Antagonisten Scar verwandeln. Die schauspielerischen
Leistungen, sowohl im Original als auch in der sorgfältigen deutschen
Synchronisation, tragen maßgeblich zur emotionalen Resonanz
des Films bei. Aaron Pierre verleiht dem erwachsenen Mufasa eine würdevolle
Stärke und innere Güte, während Kelvin Harrison Jr.
die Zerrissenheit und den aufkeimenden Hass Takas nuanciert verkörpert.
Die Sprecher der jüngeren Inkarnationen der Charaktere, Braelyn
Rankins und Theo Somolu, vermitteln auf überzeugende Weise die
Unschuld und die ersten Anzeichen der späteren Konflikte.
Die
visuelle Gestaltung des Films ist von einer atemberaubenden Detailtiefe
und einer organischen Ästhetik geprägt, die die majestätische
Schönheit der afrikanischen Savanne eindrücklich zur Geltung
bringt. Jenkins vermeidet die rein photorealistische Anmutung des
Vorgängers und integriert subtile stilistische Elemente, die
dem Film eine eigene künstlerische Identität verleihen.
Die musikalische Untermalung, eine gelungene Mischung aus neuen Kompositionen
und ikonischen Klängen des Originals, verstärkt die emotionale
Wirkung der Erzählung. „Mufasa: Der König der Löwen“
überwindet die potentiellen Fallstricke eines Prequels, indem
er nicht lediglich eine Vorgeschichte erzählt, sondern die mythologische
Tiefe der „König der Löwen“-Saga auf bedeutsame
Weise erweitert. Der Film untersucht auf sensible Weise die prägenden
Einflüsse von Verlust, Freundschaft und Verrat und zeichnet das
Bild eines Herrschers, dessen Größe in seinen frühen
Kämpfen und den komplexen Beziehungen zu seiner Familie wurzelt.
Nunmehr im Heimkino verfügbar, bietet dieser visuell beeindruckende
und emotional resonante Film eine lohnende Ergänzung zum Kanon
eines zeitlosen Klassikers.
MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN
ET:
04.04.25: Blu-ray, DVD und als limitiertes 4K UHD Blu-ray Steelbook
| FSK 6
R: Barry Jenkins | Animation
USA 2024 | Walt Disney / LEONINE
Bonusmaterial:
Sing‘ mit beim Film, Featurettes, gelöschte Szenen
u.v.m.
Darüber
hinaus gibt es für die Fans ein weiteres Highlight: Ebenfalls
ab dem 04. April 2025 wird es die
DVD- und Blu-ray-Doppelbox von DER KÖNIG DER LÖWEN (2019)
und seinem ebenfalls hochgelobten
Prequel MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN mit exklusivem Bonusmaterial
(auf Blu-ray) geben.