Kamal
(Aboubakr Bensaihi) ist ein erfolgreicher Rapper und hat einen eigenen
Youtube-Kanal. Er beschließt, nach Syrien zu fliehen, nachdem
er sich auf gefährliche Drogendeals eingelassen hat und nun von
der Polizei gesucht wird. Dort angekommen hilft er den Opfern des
Krieges. Doch bald schon werden andere auf ihn aufmerksam und er wird
gezwungen, sich einer bewaffneten Gruppe anzuschließen und sitzt
in Raqqa fest. Als er zusammen mit der Ärztin Noor (Tara Abboud)
Fluchtpläne schmiedet, wird sein jüngerer Bruder Nassim
(Amir El Arbi), der davon träumt, sich ihm anzuschließen,
zur leichten Beute für die Anwerber des Dschihad. Leïla
(Lubna Azabal), die Mutter der beiden, versucht daraufhin, ihren jüngsten
Sohn zu schützen.
REBEL
- IN DEN FÄNGEN DES TERRORS von Adil El Arbi und Bilall Fallah
ist ein spannendes Action-Drama, dass das Publikum in den blutigen
syrischen Bürgerkrieg mit all seinen Abgründen und Verwicklungen
entführt. Der Film ist aus einer muslimischen Perspektive erzählt.
Dieser Umstand entwickelt eine enorme erzählerische Dynamik und
eröffnet eine völlig neue Sichtweise für viele Menschen
hierzulande. Der Film ist in weiten Bereichen nicht gerade subtil
inszeniert, punktet jedoch mit einem großen emotionalen Engagement
der beiden belgischen Filmemacher.
Er
wirft das Schlaglicht auf einen nahezu vergessenen Konflikt, der in
seinen Nachwirkungen immer noch einen großen Einfluss auf die
Region und darüber hinaus hat. Der Film ist modern inszeniert,
bedient sich an klassischen Genremotiven des Action-Genres und einer
verführerischen Videoclip-Ästhetik. Er arbeitet sehr schön
heraus, dass es in keinem Konflikt ein simples Schwarz-Weiß-Muster
existiert. Diesen Konflikt aus muslimischer Sicher zu erleben, ist
dabei so faszinierend wie erhellend. Das mag nicht immer leichte Kost
sein, doch genau das will der Film erreichen.