DVD & BLU-RAY | 20.02.2025

RIVER IN BLOOD

Für vier Freunde wird ein Abenteuertrip im südostasiatischen Dschungel zum Albtraum, als plötzlich einer von ihnen in der Nacht verschwindet. Was sie nicht wissen: Mit ihren Kajaks sind sie in das heilige Land eines indigenen Stammes eingedrungen, der nun zur Jagd auf die ungebetenen Gäste bläst. Werden sie den Dschungel je wieder lebend verlassen?

von Franziska Keil


© Pandastorm Pictures

Die beiden jungen Paare AJ (Louis James) und Maya (Ella Starbuck) sowie Ritchie (David Wayman) und Jasmine (Sarah Alexandra Marks) hatten sich auf den Urlaub gefreut. Die Freundesclique hat es sich in den Kopf gesetzt, mit einem Kajak durch den südostasiatischen Dschungel zu paddeln. Ganz einfach ist das jedoch nicht. So gibt es von Anfang an kleinere Spannungen in der Gruppe, woran eine geheime Affäre ihren Anteil hat. Auch ein unfreiwilliges Bad hat zur Folge, dass die Stimmung rasch baden geht. Dabei sind verletzte Eitelkeit und verlorene Handys bald das geringste Problem des Quartetts. Schließlich haben sie sich in einen Bereich des Urwalds vorgewagt, der noch immer von blutrünstigen Kannibalen bewohnt wird …

Der Spielfilm „River of Blood“, der nun auf DVD und digital für das Heimkino erschienen ist, präsentiert sich als ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die das Kannibalen-Horror-Genre in der heutigen Zeit zu bewältigen hat. Die Prämisse des Films, in der zwei Paare einen vermeintlich idyllischen Dschungelurlaub antreten, verwandelt sich bald in einen Albtraum, als sie auf einen kannibalischen Eingeborenenstamm stoßen. Doch trotz dieser vielversprechenden Ausgangssituation verkommt der Film zu einem uninspirierten und letztlich enttäuschenden Erlebnis. Die Erzählung bedient sich des altbekannten Topos eines abgelegenen Ortes, an dem Kannibalismus grassiert. Anstelle der typischen „Rednecks“, die oft als blutrünstige Antagonisten stilisiert werden, stehen hier indigene Völker im Fokus. Diese Entscheidung führt zu einer fragwürdigen und potenziell rassistischen Darstellung, die die Frage nach einer zeitgemäßen Repräsentation indigener Kulturen aufwirft.


© Pandastorm Pictures

Regisseur Howard J. Ford ignoriert diese Problematik offensichtlich und konzentriert sich stattdessen auf vordergründige Schockeffekte, die den Zuschauer eher abstumpfen als fesseln. Ein zentrales Merkmal des Horror-Genres ist die Fähigkeit, Spannung aufzubauen und den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. In „River of Blood“ bleibt diese Spannung jedoch weitgehend auf der Strecke. Ford mangelt es an inszenatorischem Geschick, um aus dem gegebenen Szenario Nervenkitzel zu generieren. Das geringe Budget des Films führt dazu, dass viele Grausamkeiten im Off stattfinden; dies mindert erheblich die Wirkung der Schreckensszenen und lässt den Zuschauer emotional distanziert zurück.

Zudem verstärkt der Einsatz billiger Jump Scares den Eindruck, dass selbst mit mehr finanziellen Mitteln kein überzeugendes Ergebnis erzielt worden wäre. Die Schockmomente wirken oft plump und unoriginell, was den Gesamteindruck des Films weiter trübt. Ein weiteres gravierendes Manko von „River of Blood“ ist die Figurenzeichnung. Die Protagonisten erweisen sich als durchweg unsympathisch und eindimensional, was es dem Publikum unmöglich macht, mit ihren Schicksalen mitzufiebern. Stattdessen wird man mit einer Gruppe von Charakteren konfrontiert, deren Schicksal einem gleichgültig ist – wenn nicht gar wünschenswert erscheint, um die Qual der Betrachtung zu verkürzen. Diese fehlende emotionale Bindung zum Publikum trägt zur Enttäuschung bei und lässt den Film wie eine bloße Aneinanderreihung von Klischees erscheinen. Selbst die Dschungelkulisse, die durchaus Potenzial für eine atmosphärische Inszenierung bietet, wird durch die uninspirierte Regie und die schwache Handlung konterkariert.


RIVER OF BLOOD

ET: 31.01.25: DVD und digital | FSK 16
R: Howard J. Ford | D: Joseph Millson, Sarah Alexandra Marks, Ella Starbuck
Dänemark, Großbritannien 2024 | Pandastorm Pictures


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