Für
vier Freunde wird ein Abenteuertrip im südostasiatischen Dschungel
zum Albtraum, als plötzlich einer von ihnen in der Nacht verschwindet.
Was sie nicht wissen: Mit ihren Kajaks sind sie in das heilige Land
eines indigenen Stammes eingedrungen, der nun zur Jagd auf die ungebetenen
Gäste bläst. Werden sie den Dschungel je wieder lebend verlassen?
Die
beiden jungen Paare AJ (Louis James) und Maya (Ella Starbuck) sowie
Ritchie (David Wayman) und Jasmine (Sarah Alexandra Marks) hatten
sich auf den Urlaub gefreut. Die Freundesclique hat es sich in den
Kopf gesetzt, mit einem Kajak durch den südostasiatischen Dschungel
zu paddeln. Ganz einfach ist das jedoch nicht. So gibt es von Anfang
an kleinere Spannungen in der Gruppe, woran eine geheime Affäre
ihren Anteil hat. Auch ein unfreiwilliges Bad hat zur Folge, dass
die Stimmung rasch baden geht. Dabei sind verletzte Eitelkeit und
verlorene Handys bald das geringste Problem des Quartetts. Schließlich
haben sie sich in einen Bereich des Urwalds vorgewagt, der noch immer
von blutrünstigen Kannibalen bewohnt wird …
Der
Spielfilm „River of Blood“, der nun auf DVD und digital
für das Heimkino erschienen ist, präsentiert sich als ein
weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die das Kannibalen-Horror-Genre
in der heutigen Zeit zu bewältigen hat. Die Prämisse des
Films, in der zwei Paare einen vermeintlich idyllischen Dschungelurlaub
antreten, verwandelt sich bald in einen Albtraum, als sie auf einen
kannibalischen Eingeborenenstamm stoßen. Doch trotz dieser vielversprechenden
Ausgangssituation verkommt der Film zu einem uninspirierten und letztlich
enttäuschenden Erlebnis. Die Erzählung bedient sich des
altbekannten Topos eines abgelegenen Ortes, an dem Kannibalismus grassiert.
Anstelle der typischen „Rednecks“, die oft als blutrünstige
Antagonisten stilisiert werden, stehen hier indigene Völker im
Fokus. Diese Entscheidung führt zu einer fragwürdigen und
potenziell rassistischen Darstellung, die die Frage nach einer zeitgemäßen
Repräsentation indigener Kulturen aufwirft.
Regisseur
Howard J. Ford ignoriert diese Problematik offensichtlich und konzentriert
sich stattdessen auf vordergründige Schockeffekte, die den Zuschauer
eher abstumpfen als fesseln. Ein zentrales Merkmal des Horror-Genres
ist die Fähigkeit, Spannung aufzubauen und den Zuschauer in seinen
Bann zu ziehen. In „River of Blood“ bleibt diese Spannung
jedoch weitgehend auf der Strecke. Ford mangelt es an inszenatorischem
Geschick, um aus dem gegebenen Szenario Nervenkitzel zu generieren.
Das geringe Budget des Films führt dazu, dass viele Grausamkeiten
im Off stattfinden; dies mindert erheblich die Wirkung der Schreckensszenen
und lässt den Zuschauer emotional distanziert zurück.
Zudem
verstärkt der Einsatz billiger Jump Scares den Eindruck, dass
selbst mit mehr finanziellen Mitteln kein überzeugendes Ergebnis
erzielt worden wäre. Die Schockmomente wirken oft plump und unoriginell,
was den Gesamteindruck des Films weiter trübt. Ein weiteres gravierendes
Manko von „River of Blood“ ist die Figurenzeichnung. Die
Protagonisten erweisen sich als durchweg unsympathisch und eindimensional,
was es dem Publikum unmöglich macht, mit ihren Schicksalen mitzufiebern.
Stattdessen wird man mit einer Gruppe von Charakteren konfrontiert,
deren Schicksal einem gleichgültig ist – wenn nicht gar
wünschenswert erscheint, um die Qual der Betrachtung zu verkürzen.
Diese fehlende emotionale Bindung zum Publikum trägt zur Enttäuschung
bei und lässt den Film wie eine bloße Aneinanderreihung
von Klischees erscheinen. Selbst die Dschungelkulisse, die durchaus
Potenzial für eine atmosphärische Inszenierung bietet, wird
durch die uninspirierte Regie und die schwache Handlung konterkariert.
RIVER OF BLOOD
ET:
31.01.25: DVD und digital | FSK 16
R: Howard J. Ford | D: Joseph Millson, Sarah Alexandra Marks,
Ella Starbuck
Dänemark, Großbritannien 2024 | Pandastorm Pictures