Jarah
Banganha (Alexis Lane) ist eine Aborigine-Frau, die in einer Zeit,
in der in Europa und im Pazifik der Zweite Weltkrieg wütet, mit
ansehen muss, wie ihre Familie durch die neuen Gesetze der britischen
Siedler in Australien immer mehr auseinandergerissen wird. Als Jarah
und ihre Tochter Binda (Simone Landers) die Grausamkeiten der Neuankömmlinge
in Person des brutalen und rücksichtslos auftretenden Gerald
Mackay (Peter McAllum) und seines keinen Deut besseren Sohnes Paddy
(Dean Kyrwood) am eigenen Leib erfahren, wird ihre diesbezügliche
Wut nur noch weiter geschürt. Dann kehrt ihr Ehemann Waru (Shaka
Cook) von seinem heroischen Fronteinsatz für das Land in die
Heimat zurück. Von den Behörden wird er aber nicht einmal
ansatzweise auf die gleiche Weise behandelt und geehrt wie sein weißer
Kamerad und bester Freund Minto (Aaron Jeffrey). Jarah ist nun endgültig
entschlossen, eigenhändig für Gerechtigkeit zu sorgen.
Der australische Film "The Flood"
aus dem Jahr 2020 ist ein cineastischer Leckerbissen, der tief unter
die Haut geht. Das Drama, das Elemente des Neo-Western aufgreift,
erzählt die Geschichte von Jarah Banganha, einer starken indigenen
Frau, die in einer Zeit großer Umbrüche um ihre Familie
und ihre Kultur kämpft. Einer der herausragendsten Aspekte von
"The Flood" ist die starke weibliche Hauptfigur Jarah. Alexis
Lane verkörpert diese Rolle mit beeindruckender Intensität
und verleiht Jarah eine Stimme, die lange über den Film hinaus
hallt. Jarah ist nicht nur Opfer der Umstände, sondern eine Kämpferin,
die sich gegen die Unterdrückung zur Wehr setzt. Sie ist ein
Symbol für die Stärke und den Widerstand der indigenen Frauen
Australiens. Der Film setzt damit ein starkes Zeichen für den
Feminismus und fordert uns auf, die Geschichte aus der Perspektive
der marginalisierten Gruppen zu betrachten.
"The Flood" ist ein Film, der emotional
berührt. Die Geschichte von Jarah und ihrer Familie ist tragisch,
aber auch hoffnungsvoll. Die Darstellung der Gewalt und der Ungerechtigkeit,
die die indigene Bevölkerung erlitten hat, ist erschütternd,
aber gleichzeitig auch notwendig, um die Vergangenheit aufzuarbeiten
und für eine gerechtere Zukunft zu kämpfen. Dieser Film
ist mehr als nur ein historisches Drama. Der Film greift Elemente
des Neo-Western auf und verbindet sie mit der einzigartigen Kultur
der australischen Ureinwohner. Die weiten Landschaften Australiens
dienen als beeindruckende Kulisse für die Geschichte und unterstreichen
die Isolation und die Härte des Lebens in der Wildnis.