Bisher
hat sich Daisy (Kylie Verzosa) mit teilweise reichlich unwürdigen
Aushilfsjobs mehr schlecht als recht über Wasser halten müssen.
Doch nun scheint sie großes Glück zu haben. Hat die junge
Frau doch eine vergleichsweise sehr gut bezahlte Anstellung als im
Haus lebendes Dienstmädchen und Nanny bei einer wohlhabenden
Familie ergattern können. Anstatt einfach in Ruhe ihre Arbeit
zu verrichten und die neue finanzielle Sicherheit zu genießen,
lässt sich die naive Daisy allerdings schon bald vom lüsternen
Hausherren William (Albert Martinez) verführen und wird prompt
schwanger. Dessen eitle wie intrigante, dazu ebenfalls in anderen
Umständen befindliche Gattin Roxanne (Louise Delos Reyes) ist
allerdings nicht gewillt, diesen Affront einfach so hinzunehmen. Und
so befindet sich schnell nicht nur Daisys Job, sondern auch das Leben
ihres ungeborenen Kindes in höchster Gefahr.
Roman Perez Jr.s Remake des südkoreanischen
Thrillers „The Housemaid“ überzeugt mit stimmungsvollen
Bildern und verführerischer Atmosphäre, kann aber inhaltlich
nicht ganz überzeugen. Der Film aus dem 2021 ist ein philippinisches
Remake des gleichnamigen südkoreanischen Thrillers von 2010,
der wiederum auf den Film "Die Hausmädchen" (1960)
von Kim Ki-Young basiert. Regisseur Roman Perez Jr. orientiert sich
in seiner Neuinterpretation stark an der koreanischen Version von
Im Sang-soo und fängt dessen bildgewaltige Ästhetik gekonnt
ein. Die größte Stärke des Films liegt zweifellos
in seiner visuellen Umsetzung. Perez Jr. versteht es meisterhaft,
die opulenten Schauplätze und die verführerische Atmosphäre
des Originals einzufangen. Die Kameraführung ist elegant und
dynamisch, und die Farbgebung unterstreicht die sinnliche Stimmung
des Films. In der Hauptrolle der Daisy glänzt Kylie Verzosa.
Sie verleiht der Figur des Hausmädchens
eine Mischung aus Unschuld und Verführungskraft und überzeugt
mit ihrer schauspielerischen Leistung. An ihrer Seite spielen Albert
Martinez und Jaclyn Jose solide, wobei besonders Jose in einigen Szenen
mit starker Präsenz überzeugt. Leider kann der Film seine
visuelle Pracht nicht ganz mit inhaltlicher Substanz unterfüttern.
Die Geschichte ist absehbar und bietet kaum neue Impulse. Die Charaktere
bleiben oberflächlich und ihre Motivationen sind nicht immer
klar nachvollziehbar. Der Film hätte von einer stärkeren
Charakterentwicklung und einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit
den sozialen Themen der Geschichte profitieren können.