Influencerin
Carol und ihre Freundin Roberta reisen gemeinsam durch Südostasien.
Während eines Tauchausflugs mit einer Charter-Yacht erweist sich
deren Skipper als gefährlicher Psychopath. Er lässt Roberta
in einer Unterwasserhöhle zurück. Der Sauerstoff ist knapp
und vor dem Riff lauern Haie. Es entbrennt ein erbitterter Kampf ums
nackte Überleben.
Social-Media-Influencerin
Carol (Giorgia Faraoni) und ihre Partnerin Roberta (Jade Pirovano)
freuen sich auf ihren lang ersehnten, romantischen Urlaub in Südostasien.
Auf der paradiesischen Insel ihrer Träume angekommen, haben die
zwei Lust auf ein Abenteuer. Spontan buchen sie einen Tauchgang auf
einer Charter-Yacht. Was sie nicht ahnen: Der sich zunächst noch
ganz charmant gebende Kapitän (Daniel Franchi) des Kahns ist
ein Psychopath und hat düstere Pläne mit dem Pärchen.
Es dauert nicht lange und er lässt die resolute Carol in einer
Unterwasserhöhle mit nur begrenztem Sauerstoff und sich bereits
bedrohlich nähernden, offensichtlich extrem aggressiven und hungrigen
Haien zurück. Roberta ist derweil in einer Kabine auf dem Boot
eingesperrt. Verzweifelt und ohne zu wissen, wie es der jeweils anderen
ergeht, müssen sie versuchen, ihrer gefährlichen Lage zu
entkommen, um irgendwie zu überleben.
Mit
„Trapped - Mörderische Tiefe“ präsentiert Regisseur
Dario Germani einen Film, der in seiner Ausführung und Dramaturgie
weit hinter den Möglichkeiten zurückbleibt, die das Genre
des Thrillers bietet. Der Film, der nun für das Heimkino erscheint,
ist ein kurzes Werk von nur 80 Minuten Laufzeit, das jedoch über
weite Strecken auf der Stelle tritt und es versäumt, die Zuschauer
in seinen Bann zu ziehen. Die ersten 45 Minuten des Films sind geprägt
von Alltagsaktivitäten der beiden Protagonistinnen Carol und
Roberta. Während Carol obsessiv ihre Erlebnisse für ihre
Follower dokumentiert, reagiert Roberta zunehmend ungeduldig auf diese
Selbstdarstellung. Diese Passagen scheinen als Kommentar zur zeitgenössischen
Kultur der sozialen Medien gedacht zu sein, doch sie wirken weder
originell noch spannend.
Stattdessen
wird der Zuschauer mit banalen Dialogen und repetitiven Handlungen
konfrontiert, die kaum zur Charakterentwicklung beitragen. Germani,
der auch als Kameramann fungiert, inszeniert die Intimität zwischen
den beiden Frauen mit einem voyeuristischen und klischeebeladenen
Blick. Diese Szenen sollen offenbar Aufsehen erregen, doch sie sind
dramaturgisch unmotiviert und tragen nicht zur Spannung des Films
bei. Die lesbischen Sexszenen erscheinen eher als ein verzweifelter
Versuch, die dünne Handlung zu strecken, als dass sie organisch
in die Erzählung integriert wären. Um die spärliche
Handlung auf Spielfilmlänge zu bringen, greift Germani auf ausgedehnte
Landschaftsaufnahmen zurück.
Diese
sind zwar visuell ansprechend und zeugen von einer gewissen ästhetischen
Sensibilität, doch sie erinnern mehr an eine Tourismus-Dokumentation
als an einen packenden Thriller. Die wiederholte Verwendung solcher
Aufnahmen verstärkt den Eindruck eines Films, der sich nicht
entscheiden kann, ob er eine Geschichte erzählen oder einfach
nur schöne Bilder präsentieren möchte. Erst nach einer
Dreiviertelstunde beginnt sich die eigentliche Handlung zu entfalten:
Carol und Roberta werden voneinander getrennt, und Frank offenbart
sich als Psychopath. Doch selbst in diesen entscheidenden Momenten
bleibt die Spannung aus. Die Szenen wirken zusammenhangslos und uninspiriert;
das Publikum muss sich bemühen, den Faden der Handlung zu verfolgen.
Germanis mangelndes Gespür für Dramaturgie wird hier besonders
deutlich – es fehlt an einem klaren Spannungsbogen und an emotionaler
Tiefe.
TRAPPED - MÖRDERISCHE TIEFE
ET:
23.01.25: DVD, Blu-ray und VoD | FSK 16
R: Dario Germani | D: Giorgia Faraoni, Jade Pirovano, Daniel Franchi
Italien 2023 | Busch Media Group