WILD Magazin

Estelle (Diane Kruger) arbeitet als Pilotin für eine große Airline. Zusammen mit ihrem sie liebevoll unterstützenden Mediziner-Ehemann Guillaume (Mathieu Kassovitz) führt sie ein auf den ersten Blick perfektes Leben an der französischen Riviera. Allein die Schlafstörungen und bizarren Albträume, unter denen die Frau – wohl wegen der ständigen Reisen in unterschiedlichste Zeitzonen, wie sie vermutet – leidet, werfen einen gewissen Schatten auf ihr Dasein. Eines Tages trifft Estelle dann in der Ankunftshalle ihres Heimatflughafens auf Ana (Marta Nieto), mit der sie vor zwei Dekaden eine kurze aber leidenschaftliche Liebesbeziehung verband. Spontan verabreden sich die zwei zum Essen bei Estelle. Der Abend zu dritt verläuft zunächst noch ganz harmlos. Doch wenig später beginnen die beiden Frauen ohne Guillaumes Wissen eine intensive Affäre miteinander. Als Ana dann plötzlich und ohne ein Wort verschwunden ist, nimmt das Estelle so sehr mit, dass die sonst so kontrollierte Flugkapitänin in eine ernsthafte mentale Krise abzudriften droht.

Yann Gozlans "Visions - Tödliches Verlangen" entführt den Zuschauer in die Welt der Pilotin Estelle, die nach einer Wiederbegegnung mit ihrer Ex-Geliebten in einen Strudel aus Visionen, Wahn und Gefahr gerät. Diane Kruger überzeugt in der Hauptrolle, doch der Film kämpft mit einem überladenen Drehbuch und verliert stellenweise an Spannung. Regisseur Yann Gozlan inszeniert "Visions - Tödliches Verlangen" als atmosphärischen Psychothriller, der mit seinen düsteren Bildern und der bedrückenden Musik den Zuschauer in Estelles Wahnwelt hineinzieht. Diane Kruger überzeugt in der komplexen Rolle der Estelle, die zwischen Liebe, Wahn und Verzweiflung schwankt. Auch Marta Nieto als geheimnisvolle Ana und Mathieu Kassovitz als Estelles Ehemann Guillaume liefern starke Darstellerleistungen. Das Drehbuch ist jedoch mit zu vielen Wendungen und Nebensträngen überladen, was zu fehlender Stringenz und Klarheit führt. Der Film verliert an einigen Stellen an Spannung und plätschert vor sich hin, anstatt den Zuschauer mitzureißen.