DVD & BLU-RAY | 29.01.2025

WEEKEND IN TAIPEI

John Lawlor ist ein Pitbull-DEA-Agent: Es gibt keinen Verbrecher, den er nicht aufhalten kann und nichts, was er nicht opfern würde, um einen Fall abzuschließen. Um den skrupellosen Chef des taiwanesischen Drogenkartells endlich festzusetzen, reist John Lawlor gegen den Willen seiner Chefin nach Taipei.


© 2025 LEONINE Studios

John Lawlor (Luke Evans) ist ein DEA-Agent, der mit seinem Job verheiratet ist. Es gibt keinen Bösewicht, den er nicht aufhalten kann, nichts, was er nicht opfern würde, um einen Fall abzuschließen. Joey Kwang (Gwei Lun-mei) ist eine Spitzen-"Transporterin" in Taipeh – schnell fahrend und schnell denkend ist sie schwer zu fassen, unmöglich zu fangen. Die beiden sollten sich eigentlich nicht ineinander verlieben, aber das Schicksal hat sie zusammengeführt bevor sie von kriminellen und korrupten Kräften auseinandergerissen wurden. Jetzt, 15 Jahre später, bringt das Schicksal Joey und John während eines Wochenendes in Taipeh erneut auf Kollisionskurs. Und die beiden werden feststellen, dass das Einzige, was schwerer ist als sich zu verlieben, ist, sich wieder zu verlieben.

George Huangs "Weekend in Taipei" präsentiert sich als rasanter Action-Thriller, der den Zuschauer in die pulsierende Metropole Taipeh entführt. Luke Evans verkörpert den knallharten DEA-Agenten John Lawlor, der auf der Jagd nach einem internationalen Drogenring ist. Doch der Film ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Actionsequenzen. Er versucht, die Geschichte mit humorvollen Elementen und einer Prise Exotik anzureichern. Ob dies gelingt, sei dahingestellt. Visuell präsentiert sich "Weekend in Taipei" in einem durchgehend hochglänzenden Look. Die Kameraarbeit von Colin Wandersman fängt die neonbeleuchteten Straßen und die geschäftige Atmosphäre Taipehs gekonnt ein. Die Optik erinnert dabei an moderne Actionfilme, die auf ein internationales Publikum zugeschnitten sind. Allerdings offenbart der Film in seiner Inszenierung atmosphärische Unstimmigkeiten. So wird die weibliche Hauptfigur, gespielt von Gwei Lun-Mei, in einer Art und Weise eingeführt, die eher an eine Hommage an Audrey Hepburn erinnert als an einen modernen Action-Thriller. Diese Inkonsistenz setzt sich im Laufe des Films fort. Huang versucht, Action und Komödie zu verbinden, was jedoch nicht immer gelingt.


© 2025 LEONINE Studios

Die Actionsequenzen sind zweifellos das Highlight des Films. Die Kämpfe sind dynamisch choreografiert und von Evans und dem Stunt-Team überzeugend umgesetzt. Besonders die Küchenschlägerei, mit der Johns Charakter eingeführt wird, ist ein Highlight des Films. Hier vermischen sich schmerzhafte Gewaltspitzen und slapstickartige Elemente zu einer unterhaltsamen und fesselnden Rangelei. Jedoch leidet die Inszenierung der Action unter dramaturgischen Brüchen. Die Musikauswahl während der Kämpfe wirkt oft unpassend und untergräbt die Wirkung der Szenen. So wird beispielsweise ein Kampf mit Johnny Cashs "Ring of Fire" unterlegt, was eher unfreiwillig komisch wirkt. Die Handlung von "Weekend in Taipei" ist gespickt mit Genre-Klischees. Der Film bedient sich bekannter Tropen und erzählt die Geschichte eines korrupten Drogenrings und eines Agenten, der auf eigene Faust ermittelt. Dabei fehlt es an überraschenden Wendungen oder einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit den Figuren.

Zudem wird die Handlung durch unnötige Rückblenden immer wieder unterbrochen. Diese Einschübe sollen die Hintergrundgeschichte der Figuren beleuchten, erweisen sich jedoch als langatmig und wenig aufschlussreich. Anstatt die Charaktere zu vertiefen, verharren die Rückblenden an der Oberfläche und erzählen klischeehafte Geschichten, die auch in einem Nebensatz hätten abgehandelt werden können. Trotz der erzählerischen Schwächen können die schauspielerischen Leistungen überzeugen. Luke Evans verkörpert den grummeligen DEA-Agenten mit der nötigen Leinwandpräsenz. Gwei Lun-Mei, die in der Vergangenheit bereits in anspruchsvollen Filmen wie "Der See der wilden Gänse" zu sehen war, verleiht ihrer Figur eine gewisse Tiefe. Auch das Zusammenspiel mit dem jungen Wyatt Young, der den cleveren Raymond spielt, ist sympathisch. Jedoch können auch die überzeugenden Darsteller nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Figurenzeichnung insgesamt eher oberflächlich bleibt.


WEEKEND IN TAIPEI

ET: 31.01.25: DVD, Blu-ray und digital | FSK 16
R: George Huang | D: Luke Evans, Gwei Lun Mei, Sung Kang
Frankreich, Taiwan 2024 | LEONINE


 


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