Abla
(Lubna Azabal) lebt mit ihrer achtjährigen Tochter Wanda (Douae
Belkhaouda) in Casablanca. Die kleine Bäckerei, in der sie tätig
ist, hat ihre besten Zeiten bereits hinter sich – und ihr Leben
als alleinerziehende und berufstätige Mutter ist mit vielen Anstrengungen
verbunden. Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass sie Samia
(Nisrin Erradi), einer schwangeren Frau, die eines Tages an ihre Haustür
klopft und um Arbeit bittet, zunächst erst einmal ihre Hilfe
verweigert. Die kleine Warda aber schließt die Fremde sofort
in ihr Herz – und vollbringt es, auch das Herz ihrer Mutter
zu erreichen. Als sich herausstellt, dass Samia auch noch eine hervorragende
Bäckerin ist, entsteht zwischen den Frauen eine innige Freundschaft...
In ihrem Spielfilmdebüt „Adam“
erzählt Regisseurin Maryam Touzani einfühlsam von dem Leben
einer schwangeren jungen Frau, die in größter Not von einer
alleinerziehenden Bäckerin aufgenommen wird. Das Resultat ist
ein packendes und bewegendes Drama um zwei Frauen und deren Versuch,
ihre erlittenen Verwundungen zu überwinden. Es ist ein Spielfilm
mit einer fast schon kammerspielartigen Atmosphäre. Die Außenwelt
dringt nur selten in die Interaktion der beiden Frauen ein. Das würde
nur stören in dieser intimen Betrachtung zweier Menschen. Maryam
Touzani konzentriert sich stattdessen auf die beiden Frauen. Hinzu
kommt die lebenslustige 8-jährige Warda, die mit ihrer Liebe
und ihren Emotionen vermittelt und verbindet. Dieser Film ist ein
zu Herzen gehendes Plädoyer für Solidarität und gegenseitiger
Film in größter Not. Es ist zudem ein feministischer Film
im besten Sinne des Wortes. Die Bildsprache in diesem Film ist faszinierend,
so intim wie klar. Diesen Film sollte man gesehen haben.