Alles
schien gut zu laufen in der Beziehung von Hank und Abby - vor allem
nach dem Einzug ins neue Heim. Dennoch ist Abby eines Tages verschwunden
und nur ein Abschiedsbrief erinnert Hank an die Zeit mit ihr. Zwischen
depressiven Phasen und Selbstvorwürfen versucht er, mit ihr Kontakt
aufzunehmen, doch seine Anstrengungen scheinen vergebens.
Eigentlich
hatten sich Hank (Jeremy Gardner) und seine Freundin Abby (Brea Grant)
ein beschauliches Leben in einem abgelegenen Teil Floridas aufgebaut.
Für Hank schien alles gut. Als Abby eines Tages aber spurlos
verschwindet und lediglich eine kryptische Notiz hinterlässt,
ist Hank am Boden zerstört. Während er versucht, herauszufinden,
wo sie hingegangen ist, wird er mit einem neuen Problem konfrontiert:
Eine monströse Kreatur scheint im umliegenden Wald ihr Unwesen
zu treiben und des Nachts in Hanks Haus eindringen zu wollen. Ob dieses
bösartige Wesen in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Abby
steht?
Der
Name Jeremy Gardner steht für innovatives und zukunftsweisendes
Independent-Kino. Mit seinem Namen sind Filme verbunden, die Versatzstücke
des Horrorfilms nutzen, um die Denkweise seiner Generation zu sezieren.
Man denke nur an „Ben & Mickey vs. the Dead“. Vordergründig
ein blutiger Zombiefilm, verhandelt der Film auf der Metaebene sehr
scharfsinnig und einfühlsam das Thema Freundschaft mit einer
gehörigen Portion Humor. Nun also das neue Werk von und mit Jeremy
Gardner. „After Midnight“ ist kein einfacher Film. Er
tut weh und fordert den Zuschauer. Es ist eine aufwühlende Geschichte
einer intensiven Beziehung. In Rückblenden geht es um die große
Liebe, starke Emotionen und einem Hauch von Unendlichkeit. Dazu in
starkem Kontrast stehend sind die dramatischen Entwicklungen in der
Gegenwart. Der Mann, der eben noch unsterblich verliebt war, verweilt
nun in Verzweiflung und Trauer, nicht wissend was mit seiner großen
Liebe geschehen ist und der von einem furchterregenden Monster heimgesucht
wird. Aber ist dieses Monster wirklich echt, oder nur der Trauer von
Hank entsprungen? Mit den Erwartungen des Zuschauers wird in dieser
Hinsicht bewusst gespielt. Die Spannung steigt in diesem Film kontinuierlich
und mündet in einer Monsterjagd, die nichts für schwache
Nerven ist. Danach folgt eine Abfolge von Szenen einer Beziehung,
die einen tiefen Einblick in die Abgründe der Beziehung zweier
Menschen liefert, bevor es dann zum furiosen Finale geht. Dann enthüllt
sich die gesamte Handlung und wird zufriedenstellend aufgelöst.
Der Film bietet großartigen Art House-Horror und tolle schauspielerische
Leistungen.
AFTER
MIDNIGHT - Die Liebe ist ein Monster
USA 2019 | Meteor Film GmbH | VÖ: 29. Mai
2020 (FSK 16) R: Jeremy Gardner, Christian Stella | D:
Jeremy Gardner, Brea Grant, Henry Zebrowski