Die
Werke der renommierten Foto-Künstlerin Nan Goldin hängen
in fast allen bedeutenden Museen und Galerien der Welt. Zugleich ist
in vielen dieser kulturellen Tempel vom MOMA in New York bis zur National
Gallery in London auch der Name Sackler zu finden – also der
Name jenes Familienverbundes, der sein Milliardenvermögen in
den vergangenen Jahrzehnten vor allem mit süchtig machenden Schmerzmitteln
wie OxyContin gesteigert hat, während er sich mit der Weitergabe
des Blutgeldes an kulturelle Einrichtungen wieder ein Stück weit
weißzuwaschen versucht. Seit 2017 kämpft Nan Goldin nun
mit der von ihr selbst gegründeten Interessenorganisation P.A.I.N.
gegen die Machen-schaften des Sackler-Clans …
Mit
ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED erscheint nun eine Dokumentation
für das Heimkino, die mit dem Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen
in Venedig (2022) ausgezeichnet wurde. Der Film erzählt drei
ineinander verwobene Geschichten und hat ein erschütterndes Kernthema
zum Inhalt. Die Rede ist von der dramatischen Opioid-Krise in den
USA und die Verwicklung der milliardenschweren Sackler-Familie in
diesen Skandal. Unter der Opioidkrise wird der starke Anstieg der
Zahl von Drogenabhängigen und Todesfällen im Zusammenhang
mit dem Missbrauch von Opioid-Schmerzmitteln in den Vereinigten Staaten
verstanden.
Die
Krise verstärkte sich während der COVID-19-Pandemie. Laut
der US-Behörde CDC sind von 1999 bis März 2021 fast 841.000
Menschen an einer Drogenüberdosis verstorben. Der größte
Teil von ihnen war von Schmerzmitteln abhängig geworden, die
zuvor verschrieben worden waren. Regie führt in dieser Dokumentation
Laura Poitras, die 2015 für „Citizenfour“ mit einem
Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet
wurde.