Die
Pariser Verlegerin Emmanuèle (Sophie Marceau) bekommt einen
folgenschweren Anruf: Ihr Vater André (André Dussolier)
liegt nach einem Schlaganfall im Krankenhaus. Es ist unklar, ob er
für den Rest seines Lebens Hilfe bauchen wird. Gemeinsam mit
ihrer Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) kümmert sich
Emmanuèle fortan um den Vater, obwohl die beiden Frauen ein
angespanntes Verhältnis zueinander haben. Als André merkt,
dass er beständig auf fremde Hilfe angewiesen bleiben wird, formuliert
er gegenüber Emmanuèle den Wunsch, selbstbestimmt zu sterben.
Seine Tochter soll ihm dabei helfen...
„Alles
ist gutgegangen“ von Regisseur François Ozon basiert
auf dem autobiografischen Roman von Emmanuèle Bernheim. Der
Regisseur gilt als einer der Starregisseure des französischen
Kinos und ist bekannt für seine künstlerische Verbindung
von dramatischen Inhalten und satirischer Gesellschaftskritik, die
oftmals grell und überspitzt daherkommt. In den letzten Jahren
sind die Spielfilme von Ozon nicht mehr so wild wie in seiner Anfangsphase.
Auch „Alles ist gutgegangen“ reiht sich in diese konventionelle
Phase ein und lässt sich sehr viel Zeit, um zu seiner eigentlichen
Aussage zu finden. Der Film nimmt sich zu Beginn sehr viel Zeit für
seine Hauptfigur, glänzend gespielt von Sophie Marceau, und ihr
Leben. Es wird viel mit Rückblenden gearbeitet, die nicht immer
etwas zur Handlung beitragen. Die interne Balance der Inszenierung
ist nicht immer gelungen.
Da
hätte man sich an der einen oder anderen Stelle eine straffere
Inszenierung gewünscht, doch die Darstellung der familiären
Hintergründe sind für die Filmhandlung sehr wichtig. Ozon
erweist sich als talentierter Beobachter, wenn es um die feinen Machtstrukturen
in dieser Familie geht. Penibel seziert er die Gedankenwelt der beiden
erwachsenen Töchter, die immer noch nach Zuneigung und Anerkennung
von ihrem Vater streben. Dieser filmische Part ist sehr gelungen und
sehenswert. Weniger Mühe gibt sich der Regisseur jedoch mit den
schwierigen Themen Freitod und Sterbehilfe. Eine tiefgreifende filmische
Auseinandersetzung mit diesen Themen findet nicht statt. Viele Fragen
werden aufgeworfen, die offen bleiben. So kann sich der sehenswerte
Film sich nicht so recht entscheiden zwischen einem Familien- und
einem Sternehilfe-Drama und verheddert sich oft.