Zu
alt, zu teuer und nicht mehr tragbar! Das Freibad in Grubberg muss
geschlossen werden, findet die Bürgermeisterin. Die Chance für
Bauherr Albert Dengler: Die freie Fläche bietet jede Menge Platz
für neue Wohnungen. Dafür würde er das alte Bad kostenlos
abreißen. Doch die beiden haben die Rechnung ohne Karl gemacht.
Denn er ist hier nicht nur der Bademeister, er ist der Schwimmmeister,
der Beckenrandsheriff! Um das Freibad zu retten, müsste ein Bürgerbegehren
her. Doch woher soll Karl die benötigten 600 Unterschriften kriegen?
Nicht mal die wenigen verbliebenen Badegäste sind gut auf ihn
zu sprechen. Vor allem mit Dr. Rieger legt er sich ständig an.
Selbst Sali, der nigerianische Bademeister-Azubi, ist besser integriert
als Karl, obwohl er eigentlich nur so schnell wie möglich aus
Deutschland raus und nach Kanada möchte. Erst als Sali Lisa kennenlernt,
eine Ex-Profi-Schwimmerin, wird’s kompliziert. Soll er doch
in Deutschland bleiben und Karl helfen? Und mit dem Freibad auch Lisas
Zufluchtsort retten?
Mit
„Beckenrandsheriff“ präsentiert Regisseur Marcus
H. Rosenmüller („Wer's glaubt wird selig“) eine entspannte
und unterhaltsame Komödie und ein Plädoyer für mehr
Gemeinschaftssinn in unserer Gesellschaft. Rosenmüller ist für
diese in der bayerischen Provinz angesiedelten Komödie genau
der richtige Mann. Er zählt zu den Mitbegründern des neuen
Heimatfilmgenres und entwirft in seinen Filmen einen liebevollen Blick
auf bayerisches Idyll, garniert mit regionalen Eigenheiten und humorvollen
Seitenhieben auf dörfliche Spießigkeit. Wie schon in seinen
Vorgängerfilmen, gibt es auch in „Beckenrandsheriff“
einen „Zugereisten“, der den scheinbar idyllischen Status-Quo
im Dorf aufbricht und für Veränderung sorgt. Diese Rolle
spielt Milan Peschel unter Einsatz all seiner schauspielerischen und
körperlichen Qualitäten sehr überzeugend.
Sein
Schauspiel in diesem Spielfilm bewegt sich dabei oftmals hart an der
Grenze zum Klamauk. Generell schwankt der Film zwischen entspannter
Unterhaltung und harten gesellschaftlichen Themen, was mal mehr, mal
weniger gut funktioniert. Letztendlich singt er das hohe Lied auf
den Wert der Gemeinschaft in einer zunehmend zerrissenen und gespaltenen
Gesellschaft. Durch die aktuelle Pandemie gewinnt der Film dadurch
eine interessante Aktualität. Was den Film so sehenswert macht,
ist sein verschroben-freundlicher Charme und sein empathischer Blick
auf die Menschen. „Beckenrandsheriff“ bietet intelligente
Unterhaltung mit einem spielfreudigen Ensemble und einer witzigen
und hintergründigen Handlung.