Nachdem
seine Mutter und sein Vater auf mysteriöse Weise starben, verließ
Jack (Karl Holt) nie sein Elternhaus. Doch nun ist es soweit: Er muss
es verkaufen – und kann so endlich einen Neuanfang wagen. Der
Spielzeugdesigner will schließlich erwachsen werden und auf
eigenen Beinen stehen. Für Benny, seinen einstigen treuen Gefährten
aus Kindertagen, hat er von nun an keine Verwendung mehr. Also wirft
er das flauschige Stofftier kurzerhand in den Müll. Benny hat
allerdings gar nicht vor, seinen besten Freund im Stich zu lassen.
Die plötzlich besessene Puppe macht es sich fortan zum Ziel,
Jack vor sämtlichen Gefahren zu beschützen, die das Leben
für ihn bereit hält. Wer Jack in Bennys Augen etwas Böses
will, sollte also schon mal das Amen im Gebet sprechen – denn
er bekommt schon bald Besuch von einem wütenden Stofftier, dessen
Beschützerinstinkt schlagartig in Mordlust umschlägt...
„Benny
loves you“ von Regisseur Karl Holt basiert auf seinem Kurzfilm
“Eddie loves you“ und begeistert durch viel Herzblut und
Engagement. Im Mittelpunkt der blutigen Handlung steht eine „Tickle
Me Elmo“-Puppe, die auf der gleichnamigen Figur beruht, die
in den USA durch ihre Auftritte in der „Sesamstraße“
viele Kinder begeisterte. Die Puppe verkaufte sich seit den 1990er
Jahre millionenfach und ist hierzulande eher unbekannt. Der Film ist
eine innovative Horrorkomödie, die sich selber nicht allzu ernst
nimmt und einen ironischen Blick auf andere Genrevertreter wirft.
Für die Realisierung mobilisierte Holt sein eigenes Geld, übernahm
die Hauptrolle und noch viele andere Funktionen am Set. Das Ergebnis
erscheint nun in einem schicken limitierten und serialisierten Mediabook
und digital.
Auch
wenn die Handlung sich sehr übersichtlich gestaltet, ist der
Film gelungen, weil er mit kreativen Einfällen glänzt und
die Schauspielerinnen und Schauspieler mit viel Engagement bei der
Sache sind. Und was könnte gruseliger sein als lieb gewonnenes
Spielzeug aus Kindertagen auf einem blutigen Amoklauf! Und dann ist
da noch die große Portion von schwarzem Humor, wie zum Beispiel
der surreale Tod von Jacks Eltern. Danach hat man nur noch wenig Lust
auf Käsespieße auf der Geburtstagsparty. Der film ist reich
an solchen Momenten, die auf eine morbide Art und Weise Spaß
machen. Die Effekte können sich sehen lassen – an Kunstblut
wurde auf jeden Fall nicht gespart. Der Film endet in einem blutigen
Finale, wo sich Menschen gegen Benny und zwei Roboter bewähren
müssen, was nicht immer gut ausgeht.