Grey (Lauren Beatty), eine Indie-Sängerin, deren erstes Album
ein Riesenhit war, erhält eine Einladung, mit dem berüchtigten
Musikproduzenten Vaughn Daniels (Greg Bryk) in seinem abgelegenen
Studio in den Wäldern zu arbeiten. Zusammen mit ihrer Freundin
und Liebhaberin Charlie (Katharine King So) kommen sie in seiner Villa
an, und die Arbeit beginnt. Doch Grey hat Visionen, dass sie ein Wolf
ist, und als sich die Arbeit mit dem emotional anspruchsvollen Vaughn
vertieft, beginnt die vegane Sängerin nach Fleisch zu hungern.
Grey verwandelt sich immer mehr in einen Werwolf und sie findet heraus,
wer sie wirklich ist, und beginnt, die Familie zu entdecken, die sie
nie kannte. Was wird nötig sein, um eine große Künstlerin
zu werden und zu welchem Preis? Während Grey ihr neues Album
fertigstellt, versucht Charlie, sie vor Vaughn zu warnen, aber Grey
will das Album nicht aufgeben. Wird Grey alles tun, was nötig
ist, um eine große Künstlerin zu werden, während sie
die Wahrheit über ihre Vergangenheit, ihre Zukunft, ihre Familie
und letztlich sich selbst aufdeckt?
BLOODTHIRSTY von Regisseurin Amelia Moses ist
ein innovativer Horror-Thriller, der mit einer interessanten Handlung
aufwartet, viele Erwartungen schürt, aber nicht 100% zufriedenstellt.
Doch der Reihe nach. Diese kanadische Produktion geht bewusst andere
Wege und hebt sich damit erfreulich ab von vergleichbaren Hollywood-Produktionen.
Der Umstand, ein klassisches Horror-Thema mit der Musikbranche zu
verbinden ist spannend. Hinzu kommt das ambivalente Psychogram einer
Frau, was den Film erfreulich unberechenbar macht. Dabei sind die
Figuren in BLOODTHIRSTY bewusst unnahbar und emotional unterkühlt.
Das macht es dem Zuschauer nicht gerade einfach, sich emotional zu
verbinden.
Werwölfe sind nicht gerade neu in Spielfilmen.
Seit Anbeginn der Filmgeschichte tauchen diese mysteriösen Kreaturen
der Nacht immer wieder in Produktionen auf. BLOODTHIRSTY transformiert
dieses Thema in die neue Zeit und geht dabei bewusst eigene Wege,
bzw. fügt dem Thema einige neue Facetten hinzu. Der Film ist
sehr langsam inszeniert. Spannungsgeladene Momente sind schwer zu
finden. Vielmehr geht es um das Innenleben einer Frau, deren Selbstverständnis
in Frage gestellt wurde und die mit Visionen und Träumen zu kämpfen
hat. Die zweite Ebene stellt die Musik in diesem Film dar. Die Produktion
eines neues Musikalbums wird ausführlich und mit viel Liebe für
das Detail dargestellt. Das ist manchmal etwas erschöpfend, zumeist
aber interessant und zielführend. Es ist schön, dass man
in diesem Genre versucht neue Wege zu gehen. Auch wenn das nicht immer
so spannend wie erwartet ist, bleibt BLOODTHIRSTY ein sehenswerter
Film.