Vianne
(Juliette Binoche) eröffnet in einem französischen, verschlafenen
Städtchen eine Chocolaterie. Ihre Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft
und ihr Vergnügen, alle Leute mit süßen Genüssen
zu erfreuen, und die Lust am Leben zu versüßen, öffnen
ihr alle Herzen. Es kommt zur freien Entfaltung des Geistes und Abriss
der alten Strukturen. Da hat jedoch der konservative Bürgermeister
Comte de Reynaud (Alfred Molina) etwas dagegen. Er spielt sich als
Sittenwächter auf, der als letzte Bastion der Moral gegen das
schändliche Treiben Viannes vorgehen muss. Eine alleinerziehende
Frau mit einer unehelichen Tochter passt nach seiner Meinung einfach
nicht in die saubere Stadt. Als sich Vianne auch noch mit den Zigeunern
am Fluss, allen voran dem charismatischen Roux (Johnny Depp), abgibt,
ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Der
Bürgermeister zieht nun alle Register, um Vianne los zu werden,
die sich aber zur Wehr setzt...
„Chocolat...
ein kleiner Biss genügt“ von Regisseur Lasse Hallström
(„Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht“) ist eine bezaubernde
und wundervolle romantische Komödie, die auch nach über
20 Jahren nichts von ihrer Magie verloren hat. Der Spielfilm ist eine
hinreißende Fabel über die kleinen menschlichen Schwächen
und ein Lobgesang auf die Liebe. Der Film, der nun in neuer Aufmachung
auf DVD und Blu-ray mit zahlreichen interessanten Extras erscheint,
basiert auf dem gleichnamigen erfolgreichen Roman von Joanne Harris.
Der Film versprüht gute Laune und ist ein Plädoyer für
Toleranz und die Emanzipation von erstarrten Strukturen. Diese Themen
werden jedoch gedankenschwer mit einem erhobenen Zeigefinger präsentiert,
sondern mit einer einzigartigen Leichtigkeit.
Routiniert
inszeniert, präsentiert der Film seine Geschichte in wunderschönen
Bildern. Großartig agieren in „Chocolat... ein kleiner
Biss genügt“ die Darstellerinnen und Darsteller. Die Chemie
zwischen Juliette Binoche und Johnny Depp ist stimmig und glaubwürdig.
Dank der ausgefeilten literarischen Vorlage, sind die Dialoge geschliffen
und fügen sich sehr schön in die Handlung ein. Konflikte
sind in diesem Film präsent, sie werden jedoch auf einer nicht
destruktiven Ebene, sondern im Dialog ausgetragen. Das macht den sympathisch
und für ein breites Publikum erfahrbar. Dieser Film ist ein Lichtblick
in den dunklen Wintertagen und ein guter Grund, es sich gemütlich
zu machen und einen Klassiker der Filmgeschichte zu genießen.
In diesen Zeiten sollte es mehr dieser wunderschönen Märchen
geben.