Helga
(Ulrike Willenbacher) steckt fest. Zwei Jahre ist es nun schon her,
dass ihr Mann sie für eine andere Frau verlassen hat. Seitdem
trauert sie um ihre Beziehung. Doch ihr Leben verändert sich
schlagartig, als ihre Putzfrau in den Urlaub fährt und den polnischen
Arbeiter Ryszard (Zbigniew Zamachowski) als Vertretung zu ihr schickt.
Obwohl er zu Beginn ihren Unmut zu spüren bekommt, wird er bald
ihr Vertrauter und selbst die Sprachbarriere ist bald kein Problem
mehr. Die beiden kommen sich schnell näher und Helga fühlt
sich seit Langem wieder geborgen. Doch als ihre Familie von der Beziehung
erfährt, ist Helga hin und hergerissen zwischen den Erwartungen
der anderen und ihrem persönlichen Glück. Wofür wird
sie sich entscheiden?
DA
KOMMT NOCH WAS von Regisseurin Mareille Klein ist eine wohltemperierte
Komödie mit ernsten Untertönen. Es geht um Einsamkeit, um
Lebensentwürfe und um das komplexe Beziehungsgeflecht, welches
wir uns aufbauen. Was bedeuten Sicherheiten in privater Hinsicht,
wenn sich schlagartig über Nacht lieb gewonnene Begebenheiten
auflösen? Die Hauptfigur in diesem Film erlebt einen harten Bruch
in ihrem Leben, will die Veränderungen jedoch nicht akzeptieren.
Freundschaften entpuppen sich als oberflächliche Bekanntschaften.
Doch jenseits all dieser Fragestellungen, thront die Liebe über
der Handlung. Liebe, die keine Grenzen kennt und sich ihren weg bahnt.
Liebe, welche lieb gewonnene Weisheiten pulverisiert und die Einfachheit
der menschlichen Existenz vor Augen führt. Das geht in der Erzählung
nicht immer ohne Simplifizierungen und Klischees, doch sind diese
Hilfsmittel niemals dominierend, sondern unterstützen die Handlung
und das Wirken der Figuren in diesem Film.
Er
lässt sich viel Zeit, um zu seiner eigentlichen Botschaft zu
kommen. Doch dann funktionieren die Figuren in DA KOMMT NOCH WAS,
fokussiert sich der Film auf seine eigentlichen Fragestellungen. Liebe,
die so einfach zwischen zwei Menschen sein kann und doch sich über
Klassengegensätze hinweg behaupten muss. Die Chemie zwischen
den beiden Hauptfiguren in diesem Film stimmt und wirkt glaubhaft.
Allerdings lernen wir nur sehr wenig über Ryszard. Seine Motivation
bleibt unbestimmt und vage. Auf der gesellschaftlichen Ebene bleibt
die Kritik unscharf. Die scheinbaren Freundinnen sind allesamt unsympathisch
und Helgas Ex-Ehemann wirkt eindimensional. Trotzdem ist dieser Film
sehenswert, weil er eine Geschichte erzählt, die so alt ist wie
Menschheit. Eine Geschichte der Liebe zwischen zwei Menschen.