New
York, 1973: Als der junge Galeriebesitzer James (Christopher Briney)
zu einer der Partys des berühmten surrealistischen Malers Salvador
Dalí (Ben Kingsley) eingeladen wird, betritt er eine schillernde
Welt der Extravaganz. Doch es bleibt nicht nur bei einer Feier: James
soll Dalí außerdem bei den Vorbereitungen für eine
neue große Ausstellung helfen. Für den Junggaleristen scheint
das eine Gelegenheit zu sein, die sich ihm so schnell nicht mehr bieten
wird. Doch je mehr Zeit er mit dem exzentrischen Künstler verbringt,
desto tiefer taucht er in die finanziellen, aber auch beziehungstechnischen
Schwierigkeiten des Malers ein. Denn James begreift, dass die scheinbar
feste Beziehung zwischen Dalí und seiner mindestens genauso
wie er exzentrischen Frau Gala (Barbara Sukowa) kurz vor dem Zerbrechen
steht. Denn Gala verguckt sich in einen aufstrebenden Musical-Sänger.
Für ihn hat sie nicht nur große Augen, sondern auch einen
offenen Geldbeutel.
DALÍLAND
von Regisseur Mary Harron („American Psycho“) ist ein
unterhaltsamer und spannender cineastischer Blick auf die Spätphase
des legendären Surrealisten Salvador Dalí. Im Mittelpunkt
steht das spannungsgeladene intensive Verhältnis zwischen dem
Maler und seiner Ehefrau Gala. Leider bleiben nach 97 Minuten viele
Fragen offen. Der Film mäandert zwischen vielen interessanten
Fragestellungen umher, schafft es jedoch nicht, sich auf die wesentlichen
Fragen zu fokussieren. Das ist schade, weil Salvador Dalí einer
der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts ist und der zentrale
Vertreter des Surrealismus. Jene faszinierende geistige Bewegung,
die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst
gegen traditionelle Normen äußert.
Sie
findet bis in die Gegenwart sowohl philosophisch als auch in den Medien,
Literatur, Kunst und Film ihren Ausdruck. Im Surrealismus werden gegen
die herrschenden Auffassungen vor allem psychoanalytisch begründete
Theorien verarbeitet. Traumhaftes, Unbewusstes, Absurdes und Phantastisches
sind daher Merkmale der literarischen, bildnerischen und filmischen
Ausdrucksmittel. Auf diese Weise sollen neue Erfahrungen gemacht und
neue Erkenntnisse gewonnen werden. Schauspielerisch hingegen kann
der Film auf ganzer Länge mit einem furios agierenden Ben Ben
Kingsley überzeugen. Nicht weniger großartig agiert Barbara
Sukova als Gala.