Schneider
zu sein hat in Nikos (Dimitris Imellos) Familie eine lange Tradition.
Stets ist der Grieche perfekt und stilvoll gekleidet, schließlich
ist gut geschnittene Kleidung seine beste Werbung. Doch er muss feststellen,
dass nur noch wenige Menschen darauf Wert legen, einen Schneider zu
engagieren. Nun hat Nikos ein Problem: Das Geschäft der Familie
steckt tief in den roten Zahlen und er muss überlegen, wie er
sich und sein Geschäft über Wasser halten kann. Kurzerhand
zimmert er einen fahrbaren Stand zusammen und sichert sich einen Platz
auf dem Markt, um von nun an Brautkleider zu schneidern, was sich
als sehr rentables Geschäft herausstellt. Wo das Atelier sonst
stets aufgeräumt war, türmen sich nun farbenfrohe Stoffe
aus Tüll, Pailetten, Spitze und Satin. Hilfe erhält er von
der attraktiven aber bereits verheirateten Nachbarin Olga (Tamila
Koulieva). Sie werden zu einem unschlagbaren Team und es dauert nicht
lange, bis sich Nikos in sie verliebt…
„Der Hochzeitsschneider von Athen“
von Regisseurin Sonia Liza Kentermann ist ein wundervoll inszeniertes
romantisches Melodram mit einem hinreißenden Cast. Was auf den
ersten Blick als beschwingte romantische Komödie mit einem herrlich
skurril anmutenden Titelhelden anmutet, entpuppt sich als großartiges
Spielfilmdebüt und eine Liebeserklärung an die Menschlichkeit.
Der Film entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer in die faszinierende
Welt der Mode und deren Entstehung. Ein edles und altes Handwerk,
so geheimnisumwoben wie spannend. Der Film versteht es sehr gut, diese
Faszination visuell darzustellen. Der Film spielt vor dem Hintergrund
der griechischen Wirtschaftskrise, transportiert dieses ernste Thema
jedoch mit einer sehr schönen Leichtigkeit. Für den Humor
sorgt schließlich die Titelfigur mit ihren ganz speziellen Eigenheiten,
wobei die Figur niemals denunziert wird, sondern liebeswert dargestellt
wird.