Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Erdene (Yalalt Namsrai)
müssen der 12-jährige Amra (Bat-Ireedui Batmunkhw), seine
Schwester Altaa (Algirchamin Baatarsuren) und seine Mutter Zaya (Enerel
Tumen) in der mongolischen Steppe einen neuen Weg für die Zukunft
finden. Um in der Steppe bleiben zu dürfen, sehen sie sich zudem
dem Kampf gegen eine internationale Minengesellschaft ausgesetzt,
die ihnen ihren Lebensraum streitig machen will. Doch neben dem traditionellen
Leben hat Amra noch einen großen Traum: Er will eines Tages
mal im Fernsehen in der Show „Mongolia's Got Talent“ auftreten.
Kann er den Kampf seines Vaters fortsetzen, der sich als Anführer
gegen das Bergbauunternehmen gestellt hat, und gleichzeitig seinen
Traum verwirklichen?
Mit
„Die Adern der Welt“ präsentiert Regisseurin Bayambasuren
Davaa einen packenden Spielfilm über den Alltag eines mongolischen
Jungen zwischen starken Traditionen und der Faszination der Moderne.
Zuvor hatte die Regisseurin sich bereits als ambitionierte Dokumentarfilmerin
international einen Namen gemacht. Man denke nur an „Die Geschichte
vom weinenden Kamel“. In diesem Spielfilm leben die Menschen
ein friedliches, ja unbeschwertes Leben im Einklang mit der sie umgebenden
Natur und den uralten Traditionen der Steppe. Doch dieses Leben ist
bedroht und steht vor dem baldigen Kollaps. Internationale Konzerne
sind auf die Bodenschätze aufmerksam geworden, die sich unter
der Steppe befinden. Wenn das große Geld lockt, spielen Traditionen
und Menschen nur eine untergeordnete Rolle. Das Regiedebüt von
Bayambasuren Davaa ist ein visuell und erzählerisch kraftvolles
Plädoyer für Menschlichkeit und eine bittere Mahnung, die
niemanden unberührt lassen kann. „Die Adern ist Welt“
ist kraftvolles Kino im besten Sinne des Wortes.