Zum
Geburtstag seiner verstorbenen Mutter drapiert der 13-jährige
Fin Blumen und Schmetterlinge um ihr Foto, welches auf einer Art Schrein
im Wald versteckt ist. Auch wenn er nach außen hin gut mit dem
Tod der Mutter umgehen kann, ist er innerlich ist er alles andere
als stabil. Und so bringt ihn die Blumenhändlerin Evelyn, die
früher mal Burlesque-Tänzerin war, gehörig aus dem
Gleichgewicht. Nicht nur, dass sie seiner Mutter wie aus dem Gesicht
geschnitten ist, sie wirkt auf ihn anmutig, geheimnisvoll und mit
der Zeit entwickelt der Junge Gefühle für sie. Sein Vater
Al hingegen versucht den Verlust der Frau mit dem Stillstand in der
Vergangenheit zu bewältigen, indem er alles Neue ablehnt. So
ist er stolz auf seinen 70er-Jahre Cadillac Eldorado Cabrio und nutzt
seine Stelle als College-Lehrer auch gern mal dazu aus, um unerlaubten
Affären mit seinen Studentinnen nachzugehen. Als Al dann auch
dem Zauber von Evenly verfällt, kommt es zu einem Zusammenbruch
des sorgsam aufgebauten Kartenhauses der Schmetterlinge…
„Die
Sinnlichkeit des Schmetterlings“ von Regisseurin Priscilla Cameron
ist ein sehenswertes Drama. Der Film ist visuell überragend und
entführt die Zuschauer in eine fremde und faszinierende Welt,
die zugleich sehr vertraut wirkt. Wenn man diesen Film sieht, wirkt
er absichtlich zeitlos. So sucht man vergeblich nach einem Computer
oder einem Mobiltelefon. Scheinbar leben alle Figuren in diesem Film
in der Vergangenheit. Die Protagonisten verweigern sich bewusst der
Gegenwart. Für Fin dreht sich sein Leben um das Gedenken an seine
verstorbene Mutter. Al verdrängt die Gegenwart, hat zahllose
Affären, die einen Strudel von negativen Ereignissen nach sich
ziehen und verehrt sein 70er Jahre Cadillac Eldorado Cabrio. Und da
ist da noch Evelyn, die mit wunderschönen Hochsteckfrisuren auffällt,
die genau wie ihre Kleider aus der Zeit gefallen zu sein scheinen.
Sie alle sind in einer inneren Zeitschleife gefangen. Tragische Geheimnisse
umfließen sie. Werden sie den Ausweg finden? „Die Sinnlichkeit
des Schmetterlings“ ist ein starker Film über Verlust und
Liebe.