Flavio
(Filippo Nigro) und Elena (Diana Fleri) laden ihre besten Freunde
(Marco Bocci, Marina Rocco, Katsiaryna Shulha, Alessandro Tiberi)
auf ihre vor der traumhaften Küste Süditaliens im Mittelmeer
verankerte Yacht ein. Als das Sextett nach einer durchfeierten Nacht
erwacht, muss es feststellen, dass das Boot scheinbar sabotiert wurde
und jemand sie ausgeraubt hat. Nun treiben sie völlig hilflos
auf offener See – ohne Trinkwasser, ohne Nahrung und vor allem
ohne ihre Handys. Flavio versucht, die anderen mit Durchhalteparolen
zu beruhigen, wird aber selbst langsam nervös. Da taucht am Horizont
ein anderes Schiff auf und nähert sich zielstrebig ihrem Boot.
Wie sich allerdings schon kurz darauf per Funkkontakt herausstellt,
beabsichtigt dessen Kapitän wohl keineswegs, den Schiffbrüchigen
zu helfen. Ganz im Gegenteil …
DIE
YACHT – EIN MÖRDERISCHER TRIP von der Regisseur Alessio
Liguori ist ein sehenswerter Thriller, der mit einer soliden Handlung
und einem spielfreudigen Cast aufwartet. Der Film, der für das
Heimkino erschienen ist, erfindet das Genre nicht neu, sorgt aber
für spannende Unterhaltung. Er erinnert in weiten Teilen an ein
Kammerspiel und beleuchtet die emotionalen Aspekte von Habgier, Betrug
und Freundschaft mit zahlreichen Wendungen. Dabei werde alle Regeln
des Genres beachtet und verarbeitet. Der Regisseur versteht diesbezüglich
sein Handwerk gut. Die Figuren sind bewusst klischeebeladen und die
Handlung vorhersehbar. Doch nichts ist so wie es scheint in diesem
Film.
Die
luxuriöse Kulisse des Films dient dabei dem erzählerischen
Aufbau. Sobald die sechs Menschen auf der offenen See treiben, ohne
Kommunikation und Navigationsmöglichkeit, zeigt sich die wahre
Natur der Beteiligten. Es entsteht ein existentieller Kampf auf Leben
und Tod. Leider kann das Drehbuch nicht immer mit der interessanten
Grundidee des Film Schritt halten. Hingegen ist der Cast spielfreudig
aufgelegt. Marco Bocci hat sich diesbezüglich eine spezielle
Erwähnung verdient. Aber auch der restliche Cast kann mit der
kammerspielartigen Atmosphäre sehr gut arbeiten. So bleibt der
Film ein nicht perfekter, aber unterhaltsamer Blick in die Abgründe
der menschlichen Existenz.