Suzanne
(Suzanne Lindon) ist 16 Jahre alt, lebt in Paris, es ist Frühling
und eigentlich könnte ihr Leben aktuell nicht perfekter sein.
Ein Problem gibt es doch: Sie ist von ihren Altersgenossen gelangweilt.
Während sie auf dem Weg zur Schule ist, kommt sie jeden Tag an
einem Theater vorbei, wo ihr Raphaël (Arnaud Valois) auffällt.
Auch der 35-jährige Schauspieler ist zunehmend fasziniert von
dem jungen Mädchen und so kommt es, dass sich die beiden ineinander
verlieben und schon bald tanzend die Straßen ihres Viertels
unsicher machen. Hier könnte die Geschichte enden, die fast zu
schön klingt, um wahr zu sein. Doch das romantische Leben des
jungen Paares gerät ins Wanken, als Suzanne Zweifel bekommt:
Ist Raphaël das, was sie will? Und was ist mit dem Leben, das
andere normale Mädchen in ihrem Alter führen? Wird sie das
verpassen? Für immer?
Mit
ihrem Debütfilm „Frühling in Paris“ ist Regisseurin
Suzanne Lindon, die zugleich überzeugend die Hauptrolle spielt,
ein intelligenter und beschwingter Film, der gezielt mit den Erwartungen
spielt und diese gekonnt unterläuft. Die 21-jährige Suzanne
Lindon, die schon mit 15 Jahren mit dem Schreiben des Drehbuchs zu
diesem Film begonnen hat, ist die cineastische Entdeckung des Jahres.
Selten kam ein Debütfilm so souverän und zugleich so unprätentiös
daher wie in diesem Fall. Zielsicher geht der Film jedem provokativen
Konflikt aus dem Weg. Es ist ein Liebesfilm ohne Sex. Assoziationen
an „Lolita“ und Missbrauch können erst gar nicht
aufkommen. Suzanne behält zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle und
„nutzt“ Raphaël als „Übungsmaterial“
in ihrem amourösen Erwachen. Küsse sind Bestandteil einer
romantischen Choreographie.