Gerade
16 geworden, erfährt Steffi (Sinje Irslinger), dass sie Krebs
hat. Die Heilungschancen stehen nicht gut, sie hat nicht mal mehr
ein Jahr zu leben. Damit fällt auch die Klassenfahrt mit ihren
Freunden nach Paris flach. Das mag für ein Mädchen mit dieser
Diagnose zwar das kleinste Übel sein, doch hatte sie sich fest
vorgenommen, auf der Reise das erste Mal mit ihrem Freund Fabi (Jonas
Holdenrieder) zu schlafen. Ihre Eltern Eva (Heike Makatsch) und Frank
(Til Schweiger) hoffen hingegen immer noch auf ein Wunder und wollen
ihre Tochter zu einer Chemotherapie bewegen. Doch Steffi denkt gar
nicht daran. Sie reißt aus und lernt dabei den Zirkusjungen
Steve (Max Hubacher) kennen, der vor seinem strengen Vater (Jürgen
Vogel) flüchtet und sie in einem geklauten Auto mit auf die abenteuerliche
Reise nach Frankreich nimmt…
„Gott,
du kannst ein Arsch sein!“ basiert lose auf der gleichnamigen
literarischen Vorlage von Frank Pape aus dem Jahre 2015. Der Film
ist Plädoyer für das Leben und findet trotz des dramatischen
Themas eine leichte erzählerische Tonalität, bevor er schließlich
in ein emotionales Finale mündet. In der Vergangenheit gab es
zahlreiche Filme, die sich filmisch mit jungen Menschen auseinandersetzten,
die an einer tödlichen Krankheit leiden. Man denke nur an „Das
Schicksal ist ein mieser Verräter“. Von diesen Filmen setzt
sich „Gott, du kannst ein Arsch ein!“ auf eine erfreuliche
Art und Weise ab.
Er
verzichtet bewusst auf eine überhöhte Dramatisierung. Es
geht nicht darum, so viele tränenreiche Momente wie möglich
zu generieren, sondern vielmehr das Leben in all seiner Pracht zu
feiern. Die Krankheit nimmt dabei inhaltlich nur sehr wenig Platz
ein. Vielmehr ist der hochkarätig besetzte Film eine gelungene
Coming of age–Geschichte in Form eines Roadmovies. Die Figuren
diesem Film machen eine Wandlung durch und lernen das Leben neu zu
sehen, wie zum Beispiel Steffies Eltern, die auf dem Road-Trip nach
Paris ihre ganz eigenen unterhaltsamen Abenteuer erleben. Eine sehr
gute schauspielerische Leistung liefert Sinje Irslinger in der Hauptrolle
ab, die aus ihrer Rolle alles herausholt und sich für große
Aufgaben in der Zukunft empfiehlt.