Die
Profikillerin Scarlet (Lena Headey) gehört zu den Frauen, die
sich keinesfalls einschüchtern lassen. Als eine Gruppe von Feinden
nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Tochter Sam (Karen Gillan)
bedrohten, blieb ihr keine andere Wahl, als unterzutauchen. Der Apfel
fällt nicht weit vom Stamm, und so verwundert es nicht, dass
Sam in der Zwischenzeit selbst zu einer unberechenbaren Mörderin
geworden ist. Bei ihrem letzten Auftrag läuft jedoch etwas gehörig
schief, was so weit führt, dass sogar ein unschuldiges Mädchen
(Chloe Coleman) ins Fadenkreuz gerät. Sam bleibt nun keine andere
Wahl mehr, als ebenfalls in den Untergrund zu gehen. Dort erwartet
sie eine handfeste Überraschung, stößt sie hier doch
erneut auf ihre Mutter Scarlet. Die kann es kaum abwarten, ihre einstigen
Weggefährtinnen wieder zusammenzutrommeln und ihren Widersachern
ein für alle Mal den Garaus zu machen...
Mit
der Action-Komödie „Gunpowder Milkshake“ präsentiert
Regisseur Navot Papushado („Big Bad Wolves“) ein verrücktes
popkulturelles cineastisches Feuerwerk, dass sehr unterhaltsam ist,
mit einem gelungenen Soundtrack überzeugt und großartige
Schauspielerinnen präsentiert. Der Film ist sehr brutal und hat
so einige Anleihen an Filme von Quentin Tarantino zu bieten, die mal
gut, mal weniger gut funktionieren. Der Film wurde zum größten
Teil in Berlin gedreht, was für den Filmstandort Deutschland
eine gute Sache ist. Der Film spielt jedoch in einer Fantasiewelt,
die viele Versatzstücke aus der Filmgeschichte bietet und Anime-Filmen
bietet. Da kann man bei der Suche nach filmischen Zitaten schon mal
die durchaus originelle Handlung von „Gunpowder Milkshake“
vergessen, was schade wäre.
Auch
wenn die Handlung sich nicht immer ganz rund anfühlt, macht der
Film trotzdem großen Spaß und hat einen hohen Unterhaltungswert.
Das liegt nicht zuletzt an den tollen schauspielerischen Leistungen
von Karen Gillan und Chloe Coleman. Sie werden gekonnt unterstützt
von Lena Headey, Carla Gugino, Michelle Yeoh und Angela Bassett. Mehr
kann man sich in dieser Hinsicht weder vorstellen noch wünschen.
Aber auch die Actionszenen können sich sehen lassen. Sie sind
abwechslungsreich und glaubwürdig inszeniert, wobei der Grad
an Verrücktheit sich systematisch steigert. Da gibt es blutige
Kämpfe mit Messern und Pistolen, die mit Panzertape an Händen
befestigt werden und Kontrahenten im Rollstuhl und mit Krücken,
die alle zusammen in einem von Lachgas getränkten Raum miteinander
kämpfen. Dieser Film nimmt sich nicht sehr ernst und so sollte
man auch an diesen Film herantreten und ihn genießen.