Selbst im unscheinbaren Londoner Vorort Croydon
ist im Sommer 1977 der Punk angekommen. Das silberne Kronjubiläum
der Queen steht an, die konservativen Massen feiern ihre Regentin
und die Jugend rebelliert – zumindest ein wenig. Auch Enn (Alex
Sharp) und seine Freunde John (Ethan Lawrence) und Vic (Abraham Lewis)
bemühen sich mit den passenden wilden Frisuren und der typisch
zerrissenen Kleidung um Punk-Attitüde, was ihnen aber nur bedingt
gelingt. Nach einem wilden Konzert ziehen sie auf der Suche nach der
Afterparty durch die Gegend und landen in einem verlassenen Haus,
wo eine Festivität ganz anderer Art stattfindet: Eine Gruppe
Humanoider in merkwürdiger Latexkleidung probt Ausdruckstänze,
unter ihnen Zan (Elle Fanning), die ein wenig anders tickt als ihre
außerirdischen Brüder und Schwestern. Voller Neugier begegnet
sie Enn und erhält die Erlaubnis, sich 48 Stunden in der Welt
der Menschen aufzuhalten...
Mit
„HOW TO TALK TO GIRLS AT PARTIES“ von Regisseur John Cameron
Mitchell („GLOW“) erscheint nach fünf Jahren endlich
ein außergewöhnlicher Spielfilm für das Heimkino,
der mit einer fantasievollen Handlung und einer großartig aufspielenden
Elle Fanning aufwartet. Der Film ist ein kreativer Genremix aus romantischer
Komödie und Science-Fiction, gewürzt mit jeder Menge Musik
und Punk. Klingt verrückt? Absolut! Diese Mischung ist so bizarr
wie unterhaltsam. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Neil
Gaiman („AMERICAN GODS“) und ist in seinem verrückten
Herzen eine schöne Liebesgeschichte. Der Star in diesem Film
ist ohne Zweifel Elle Fanning (THE NEON DEMON“). Die junge Schauspielerin
drückt mit ihrer überzeugenden schauspielerischen Leistung
diesem Film ihren ganz persönlichen Stempel auf. Ihr Ausstrahlung
ist faszinierend und füllt den ganzen Raum aus. Davon profitiert
der Film eindeutig.
Die
literarische Vorlage dient bei diesem Spielfilm lediglich als Grundlage
für eine lose zusammenhängende Handlung, die aus vielen
interessanten und atmosphärisch dichten Szenen besteht, die durch
die Liebesgesichte der beiden Hauptpersonen zusammengehalten wird.
Wie schon in seinen vorherigen Filmen legt John Cameron Mitchell den
Schwerpunkt auf Atmosphäre und Stimmungen, die man nicht so sehr
greifen kann, sondern spüren muss. Das geht zu Lasten von einem
in sich logisch geschlossenen Plot, was jedoch gar nicht so schlimm
ist. „HOW TO TALK TO GIRLS AT PARTIES“ ist ein cineastischer
psychedelischer Tripp, voller Fantasie und Emotionen. Einen Tripp,
den man sich hingeben muss ohne viel nachzudenken.