Der
britische Gentleman Phileas Fogg (David Tennant) hat eine wahnwitzige
Idee: Er wettet gegen seinen Freund Nyle Bellamy (Peter Sullivan),
dass er mit den modernen Verkehrsmitteln, die der Welt 1872 zur Verfügung
stehen, in nur 80 Tagen um die Welt reisen kann. Eine Wette, die es
in sich hat! Mit 20.000 Pfund Wetteinsatz beschließen die Freunde
die gewagte Abmachung und Foog macht sich mit seinem französischen
Diener Jean Passepartout (Ibrahim Koma) auf eine bisher scheinbar
unmögliche Reise. Ob Schiff, Heißluftballon, Zug oder Kutsche:
Für den exzentrischen Briten Fogg ist jedes Transportmittel geeignet,
um sein Ziel zu erreichen und seine Behaaptung zu beweisen. Für
die junge Journalistin Abigail Fix (Leonie Benesch) ist das Vorhaben
von Fogg eine gefundene Story und Anreiz genug, sich ihm anzuschließen.
Allerdings werden die Reisepläne der Gruppe schon nach wenigen
Tagen gehörig durcheinander geworfen und gefährden die Wette...
Wenn
man an Abenteuerromane denkt, fällt einem unweigerlich der Name
Jules Verne ein. Er hat zahlreiche Klassiker der Literatur verfasst.
Man denke nur an „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“
(1864), „20.000 Meilen unter dem Meer“ (1869–1870)
und „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (1873). Auch wenn
sich seit der Zeit von Jules Verne die technischen Möglichkeiten
massiv verändert haben, sind doch die Grundgedanken ähnlich.
Die Sehnsucht der Menschen neue Länder zu entdeckend, ferne Länder
zu bereisen, hat sich von auf den Weltraum erweitert. Die großen
Abenteuer der Menschheit der Zukunft liegen im All. Der Roman „Reise
um die Erde in 80 Tagen“ spiegelt diese Sehnsucht der Menschheit
wider. Damals noch auf die Erde fokussiert, hat der Roman nichts von
seiner starken Imaginationskraft verloren. Das erklärt den Umstand,
warum er bereits mehrfach erfolgreich für das Kino verfilmt wurde
und nun als Serie.
Inhaltlich
orientiert sich die Serie an der literarischen Vorlage und schafft
es trotzdem, neue Akzente zu setzen. Die Mischung aus Altem und Neuem
kann als gelungen bezeichnet werden. Dabei nehmen sich die Macher
der Serie durchaus große Freiheiten in Bezug auf die Erweiterung
der Handlung in Bezug auf Personen. Das wird sehr schön an der
Figur Fix deutlich, die inhaltlich neu konzipiert und aufgewertet
wurde. In der literarischen Vorlage ist Fix ein Detektiv, der die
Hauptfigur Fogg für einen Bankräuber hält und ihn verhaften
will. In der Serie ist Fix hingegen eine junge Journalistin, die gemeinsam
mit Fogg reist und dabei einen aktiven Part übernimmt. Dadurch
erhält die Serie einen insgesamt ausgeglicheneren Charakter.
Frauen sind nicht mehr, wie im Buch, passive Objekte der Begierde,
sondern nehmen aktiv an der Handlung teil. Die Serie ist gut gespielt
und bietet einen hohen Unterhaltungswert. Ob alle zeitgenössischen
Einarbeitungen in diese Serie sinnvoll, sei dahingestellt. Trotzdem
ist diese Serie sehenswert.