James
(Alexander Skarsgård) und Em (Cleopatra Coleman) genießen
in dem abgelegenen Inselresort La Tolqa einen perfekten Urlaub. Mit
den unberührten Stränden, dem außergewöhnlichen
Personal und dem feinsten Essen könnte der Urlaub nicht schöner
sein. Doch unter der Führung der verführerischen und geheimnisvollen
Gabi (Mia Goth) wagen sie sich aus dem Resortgelände heraus und
finden sich in einer Kultur voller Gewalt, Hedonismus und unsagbarem
Horror wieder. Nach einem tragischen Autounfall steht die Welt am
nächsten Tag auf dem Kopf. Erst jetzt wird James und Em klar,
dass auf La Tolqa andere Gesetze gelten. Sie werden daraufhin mit
der Null-Toleranz-Politik für Verbrechen konfrontiert: Entweder
wird man hingerichtet, oder, wenn man reich genug ist, um es sich
leisten zu können, kann man sich stattdessen selbst beim Sterben
zusehen…
INFINITY
POOL von Regisseur Brandon Cronenberg („Possessor“) ist
ein verwirrender und verstörender Einblick in die Abgründe
der menschlichen Seele. Der Sohn von Regie-Legende David Cronenberg
präsentiert einen teilweise abstoßenden Genre-Mix voller
Körperflüssigkeiten und Gewalt, garniert mit ätzender
Kapitalismus- und Gesellschaftskritik. Selten war Kino so gnadenlos
brutal. Selten wurde die zerstörerische Natur des Wohlstandstourismus
so offen destruktiv gezeigt wie in diesem Film. Doch was bleibt jenseits
dieser schockierenden Momente? Oder sind diese Momente etwa schon
die Spiegelung der Meta-Ebene eben jener Kritik? Es präsentiert
sich die Hoffnungslosigkeit und die Hässlichkeit der modernen
materialistischen Gesellschaft. Eine innere Hässlichkeit, gegenüber
der jede in diesem Film präsentierte Horror-Maske wunderschön
erscheint.
Bei
diesem Film fühlt man sich unwohl und unsicher. Man ist verwirrt
und verliert schnell die Orientierung in Sachen Inhalt und Struktur.
Der Cast, angeführt von Alexander Skarsgård und Mia Goth,
agieren souverän und uneitel. Sie gehen in ihren Rollen vollständig
auf. Die Inszenierung konfrontiert bewusst mit durchgehend abstoßenden
und hässlichen Bildern. Ein spannender Kontrast zu dem scheinbaren
Urlaubsparadies. INFINITY POOL ist nichts für schwache Nerven
und ist eine verstörende visuelle Reise mit vielen Fragezeichen.
Es ist keine in sich geschlossene klassische Filmreise, sondern Form
in der Entstehung.