WILD Magazin

Dieser Dokumentarfilm zeigt das Newport Jazz Festival aus dem Juli 1958. Dem Regisseur und Kameramann Bert Stern, der vor allem als Fotograf arbeitete, war es wichtig, die Vielfalt des Jazz abzubilden. Deswegen hat er die unterschiedlichen Jazz-Stile eingefangen, die auf dem Festival gespielt wurden: Bop, Cool Jazz, Avantgarde, traditioneller Jazz, Gospel, Rock und Rhythm und Blues. Es gibt kaum Dialoge und Offtext im Film, stattdessen soll die Musik wirken und die Melange an Bildern vom Festival, aus der Stadt Newport – und vom Wasser, denn auch das America’s-Cup-Yachtrennen von 1958 ist zu sehen…

„Jazz an einem Sommerabend“ von Regisseur Bert Stern kann man ohne Umschweife zu den besten Konzertfilmen aller Zeiten zählen. Bert Stern, der hauptsächlich als Fotograf bekannt wurde, schafft es auf eine sehr faszinierende und eindringliche Art und Weise die Persönlichkeiten der in diesem Dokumentarfilm Porträtierten cineastisch zu erfassen. Der Film erinnert in diesen bewegten Pandemie-Tagen schmerzlich an jene Tage, an denen Außenveranstaltungen mit vielen Menschen sorgenfrei genossen werden konnten. Fern scheinen diese Tage zu sein. Umso schöner ist es, diesen Dokumentarfilm zu sehen, der uns an andere, bessere Zeiten erinnert. Im Zentrum dieses Dokumentarfilms steht das legendäre Newport Jazz Festival. Es wurde 1954 von George Wein ins Leben gerufen und später zusammen mit seiner Frau Joyce Wein und Charlie Bourgeois organisiert.

In mehr als 70 Jahren kann das Festival auf eine traditionsreiche Geschichte mit vielen großen Namen zurückblicken. Man denke nur an Frank Sinatra, James Brown, Aretha Franklin, Duke Ellington, Dizzy Gillespie und Ray Charles, um nur einige zu nennen. „Jazz an einem Sommerabend“ ist kein klassischer Konzertfilm, was ihn so besonders und sehenswert macht. Es ist kein simpler Konzertmitschnitt, der ein Set an das nächste anreiht. Vielmehr sieht man in dieser Dokumentation neben den Auftritten der Künstler auch die Soundchecks vor dem Auftritt und das aufregende und interessante Drumherum. Das Besondere ist, dass zum Zeitpunkt, als diese Dokumentation entstand, neben dem Festival zeitgleich die Qualifikation für den America´s Cup in der kleinen Gemeinde stattfand. Der America´s Cup ist der bedeutendste Segelwettbewerb der Welt. Diese Mischung macht den Dokumentarfilm zu einem einzigartigen Stück Zeitgeschichte und sehr sehenswert.