Finns
(Miran Selcuk) Eltern leben getrennt und nun soll er anlässlich
seines zehnten Geburtstags das erste Mal allein zu seiner Mutter und
ihrem neuen Freund mit dem Zug fahren. Doch das läuft gar nicht
gut, denn im Zug wird sein Rucksack gestohlen und trotz aller Erklärungsversuche
wird er von der Schaffnerin am nächsten Bahnhof rausgeworfen
und der Polizei übergeben. Als wäre das nicht schon Pech
genug, gerät das Polizeifahrzeug auf dem Weg zum Revier in einen
Unfall mit einem Lieferfahrzeug. Dadurch trifft Finn auf die abenteuerlustige
Jola (Lotte Engels), die als Beifahrerin in dem anderen Auto saß.
Bei dem Chaos am Unfallort merkt niemand, wie sich Finn und Jola davonstehlen
und beschließen, sich allein nach Berlin durchzuschlagen. Eine
erlebnisreiche Reise beginnt, auf der die beiden einen alten Traktor
kapern, im Freien übernachten, einem Wolf begegnen, Finns Rucksack
zurückerobern und zu den besten Freunden werden.
Mit KANNAWONIWASEIN! von Regisseur Stefan Westerwelle
(„Into the Beat - Dein Herz tanzt“) erscheint ein sehr
guter deutscher Kinderfilm für das Heimkino. Der Film schafft
es wunderbar, eine unterhaltsame Geschichte für Kinder und Erwachsene
zu erzählen. Er nimmt das jugendliche Publikum ernst. Ein Umstand,
der leider viel zu selten bei Kinderfilmen vorkommt. Der Film basiert
auf dem erfolgreichen gleichnamigen Kinderbuch von Martin Muser. Auch
wenn der Titel auf den ersten Titel etwas sperrig daherkommt, funktioniert
er sehr gut für einen zu Herzen gehenden Abenteuerfilm. KANNAWONIWASEIN!
ist als Roadmovie inszeniert, das mit wunderschönen Bildern glänzt.
Der Film ist konsequent aus Sicht der jugendlichen Protagonisten erzählt
– Erwachsene wirken da zunächst als lächerliche Figuren.
Es sind die Erwachsenen, die im Verlauf des Films eine Wandlung durchmachen.
Dieser Film zeigt, wie wichtig es ist, Kinder im Kino ernst zu nehmen.