Die
Erde im Jahr 2063 ist nahezu vollständig überflutet. Lediglich
zwei kleine Kontinente sind von den Wassermassen bisher verschont
geblieben. Dazwischen, inmitten der endlosen Fluten das apokalyptischen
Ozeans, steht noch die Plattform namens Gateway 6, um die ein erbitterter
Konflikt entbrannt ist. Gehalten wird die Gateway 6 von Cpl. Cassidy
(Kate Bowworth), Sgt. Hendrichs (Thomas Kretschmann), Pvt. Baines
(Martin McCannund), Pvt. Sullivan Lucien Laviscount) und einer Atombombe
im Arsenal seit zwei langen Jahren, gut 3.000 Kilometer von der Heimat
entfernt. Doch als drei Monate zuvor die angekündigte Ablösung
nicht auftauchte, fragt sich die Crew nun, ob es überhaupt noch
überlebende Menschen auf dem Planeten gibt.
Mit
LAST CONTACT präsentiert der estnische Regisseur Tanel Toom einen
klaustrophobischen Endzeitfilm, der mit einer atmosphärisch dichten
Handlung und einem spielfreudigen Cast überzeugt. Dieser Film
ist ein spannendes und intelligentes Drama vor dem Hintergrund einer
globalen Klimakatastrophe. Aufgrund der Tatsache, dass die Handlung
von LAST CONTACT bereits in 40 Jahren spielt, erscheint die Handlung
sehr nahe an unserer Realität. Das ist so erschreckend wie inszenatorisch
genial. Der Film hält sich nicht mit viel Geplänkel auf
und kommt schnell zur Sache. Schon zu Beginn fordert ein gewaltiger
Sturm den vollen körperlichen Einsatz von der Besatzung, die
wir dabei kennenlernen. Dabei spielt der Regisseur gekonnt mit den
Erwartungen des Publikums.
Denn
diese sehr schön in Szene gesetzte Eröffnungssequenz könnte
die Vermutung aufkommen lassen, dass nun ein Action-Film folgt, was
nicht der Fall ist. Vielmehr folgt ein spannender Science-Fiction-Thriller,
der den Gesetzen eines Kammerspiels folgt. Ein Kammerspiel inmitten
eines feindseligen und erbarmungslosen Ozeans. Die großartige
Kameraarbeit von Mart Ratassepp beschreibt dieses Wechselspiel in
wunderschönen Bildern. Schon lange hat man nicht mehr so ein
dichtes Drama gesehen wie LAST CONTACT. Schnell wird klar, dass nicht
das Meer oder der Krieg das Problem sind, sondern die Menschen. In
seinen besten Momenten erinnert der Film an DAS BOOT und DER LEUCHTTURM.
Er ist eine gnadenlose Charakterstudie über die unheilvolle Vermischung
von Isolation, Einsamkeit und Paranoia vor dem Hintergrund einer weltweiten
Katastrophe.