Kristin
(Toni Collette) führt ein stinknormales Leben in einem kleinen,
ziemlich langweiligen Vorort einer US-Großstadt. Ihr Alltag
besteht daraus, zu kochen, den Garten zu pflegen, das Fitnessstudio
zu besuchen sowie ihrem Teenagersohn Domenick (Tommy Rodger) und Ehemann
Paul (Tim Daish) hinterherzuräumen. Da klingelt plötzlich
Kristins Smartphone und eine Dame mit starkem Akzent namens Bianca
(Monica Bellucci) meldet sich. Sie stellt sich als entfernte Verwandte
aus Italien vor und teilt der überraschten Hausfrau mit, dass
ihr Großvater, den sie nie getroffen hat, kürzlich verstorben
sei. Doch damit nicht genug: Obendrein offenbart Bianca, dass Kristin
als Universalerbin im Testament des alten Mannes genannt sei. Hals
über Kopf reist sie nach Europa, um an der Beerdigung teilzunehmen.
Dort muss sie feststellen, dass das Familiengeschäft aus einer
Reihe von verbrecherischen Unternehmungen besteht. Kristins Opa war
nämlich ein Mafiaboss …
MAFIA
MAMMA von Regisseurin Catherine Hardwicke („Im Himmel trägt
man hohe Schuhe“) ist eine unterhaltsame Action-Komödie,
die mit ihren beiden Hauptdarstellerinnen Toni Collette und Monica
Bellucci punktet. Leider kann der Spielfilm, der nun für das
Heimkino erscheint, aus seiner interessanten Prämisse nicht wirklich
eine Handlung herausarbeiten, die über bekannte Genre-Vertreter
hinausgeht. Trotzdem bietet der Film kurzweilige Unterhaltung und
einige gelungene lustige Momente. Die Idee, dass eine sympathische
und unbescholtene Frau plötzlich Oberhaupt eines Mafia-Clans
wird, klingt auf den ersten Blick spannend und unterhaltsam. Es ist
die klassische Heldinnenreise, angereichert mit Cultural-Clash-Elementen.
Das kann sowohl als Thriller, als auch als Komödie funktionieren.
Warum
kann MAFIA MAMMA dann trotzdem nicht auf ganzer Länge überzeugen?
Das liegt nicht an den beiden Hauptdarstellerinnen. Toni Collette
und Monica Bellucci liefern in diesem Film eine gute Leistung ab und
können zudem ihr komisches Talent unter Beweis stellen. Leider
schwankt der Film über weite Strecken zwischen Thriller und Komödie
und kann sich bis zum Schluss nicht so recht entscheiden. Das ist
schade, denn eine straffe Handschrift hätte eine gute Mischung
erzeugen können. Wenn etwas brutale Szenen voller Gewalt auf
Humor treffen, wirkt das seltsam irreal und nicht funktional. Ebenso
ist die Charakterzeichnung allesamt unfertig. Wenn etwa die Protagonistin
in der einen Szene als bewusst sympathisch und nett dargestellt wird
und in einer anderen Szene als sehr brutal erscheint, wirkt das wenig
harmonisch und schlüssig. Vielmehr hat man das Gefühl, man
schaut einzelne Versatzstücke, die für sich funktionieren,
im Zusammenspiel jedoch nicht so ganz.