Aus
scheinbar heiterem Himmel wird der 14-jährige Pierre Anthon (Harald
Kaiser Hermann) plötzlich von einer existenziellen Krise gepackt.
Er erklärt seinen Klassenkameraden, dass nichts in seinem oder
ihrem Leben eine Bedeutung habe. Der Junge steht auf, verlässt
das Schulgebäude und klettert auf einen Baum, von dem er nicht
mehr herunterzukommen gedenkt. Seine bestürzten, von Agnes (Vivelill
Søgaard Holm) angeführten Freund*innen beschließen,
ihm das Gegenteil zu beweisen. Sie schaffen ihre für sie jeweils
wertvollsten Besitztümer heran und zerstören sie vor Pierre
Anthons Augen, um ihn davon zu überzeugen, dass er sich irrt.
Diese Demonstrationen, die zunächst mit unschuldigen, eher nichtigen
Opfergaben beginnen, entwickeln sich bald zu einer immer weiter außer
Kontrolle geratenen Spirale psychischer und schließlich physischer
Gewalt: Denn je schmerzhafter das jeweils Aufgegebene ist, umso mehr
bedeutet es, und desto Größeres und Drastischeres wird
vom nächsten in der Reihe verlangt…
„Nichts - Was im Leben wichtig ist“
von Seamus McNally und Trine Piil Christensen basiert auf dem Roman
„Nichts“ der dänischen Schriftstellerin Janne Teller.
Der Roman sorgt bis zum heutigen Tag für heftige Diskussionen
und ist umstritten. Wie schon die literarische Vorlage, setzt nun
auch der Film auf Schockmomente, die beim Publikum für Aufsehen
sorgen. Unabhängig davon entfaltet der Film seine volle Stärke
im ersten Akt, wenn dargestellt wird, unter welchem enormen Druck
die jungen Menschen in diesem Film stehen, um in den Augen der Gesellschaft
etwas zu erreichen und erfolgreich zu sein. In diesem ersten Akt wird
das große schauspielerische Talent und Potential des sehr intensiv
aufspielenden Ensembles deutlich, welches angeführt wird von
Vivelill Søgaard Holm als Agnes und Maya Louise Skipper Gonzales
als Agnes’ beste Freundin Sofie. „Nichts – Was im
Leben wichtig ist“ ist nichts für schwache Nerven. Trotzdem
lohnt sich dieser Film mit seinen gesellschaftskritischen Aussagen
und seinem großartigem Cast.