Edith
(Lin Shaye) und Edward Cranston (Tobin Bell) leben in einer Kleinstadt,
doch ein friedliches Leben ist es nicht: Das ältere Ehepaar wird
so lange von einer Gruppe Freunde terrorisiert und drangsaliert, bis
sich Edith irgendwas das Leben nimmt. Edward bitte die vier Rowdys
daraufhin unter einem Vorwand zu sich nach Hause: Die Verstorbene
soll ihnen eine große Summe Geld hinterlassen haben, wenn sie
es schaffen, einen Anruf im Arbeitszimmer der Cranstons anzunehmen
und eine Minute in der Leitung zu bleiben. Eine vermeintlich leichte
Aufgabe, doch in Wahrheit ist Edward auf Rache aus, wie die vier Freunde
schon bald merken…
ONE
LAST CALL von Regisseur Timothy Woodward Jr. („S.W.A.T. - Tödliches
Spiel“) ist ein solider Horror-Thriller, der mit einer ansprechenden
Besetzung daherkommt. Der Film bietet handwerklich gute Genrekost
und erfindet das Rad nicht neu. Das ist auch gar nicht notwendig,
denn die Handlung bietet genügend interessante Ideen für
99 Minuten. Schauspielerisch wird der Film von Tobin Bell („SAW“)
und Lin Shaye („INSIDIOUS“) getragen. Sie harmonieren
sehr gut als vertrautes Ehepaar. Beide verleihen ihren Filmfiguren
Glaubwürdigkeit und motivatorische Tiefe. Wirklich herausragend
ist ONE LAST CALL der Sound. Hier wurde ganze Arbeit geleistet. Der
Film startet musikalisch mit atmosphärischen Synthie-Sounds.
Das ergibt Sinn, da der Film in den 1980er Jahren spielt. Die Musik
passt diesbezüglich nicht nur bestens in die Handlung, sondern
erschafft ein Stück cineastische Individualität. Wenn die
Handlung gruseliger und spannender wird, kommen wohl ausgesuchte orchestrale
Musikstücke hinzu. Abgerundet wird der positive Eindruck durch
ein gelungenes Setdesign und einen hohen Gruselfaktor. ONE LAST CALL
ist nichts für schwache Nerven und bietet intelligenten Horror
mit tollen Darstellern.